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Vielfältiger Dienst in der Gemeinde

Gemeindereferentin Regina Jensch: Miteinander den Glauben leben

Lange Jahre für die Gemeinde da: Regina Jensch aus Dresden

Dresden (jak) -Gern denkt Gemeindereferentin im Ruhestand Regina Jensch an ihre Verabschiedung aus dem aktiven Dienst in der Pfarrgemeinde St. Paulus in Dresden zurück. Die breite Resonanz war für sie Bestätigung ihrer Arbeit und Dank zugleich. "Es hat mir gezeigt, dass ich mit der Gemeinde gelebt habe und ich in ihr Leben eingebunden war, so wie sie in das meine", betont sie voller Dankbarkeit.

Ihren Beruf begriff Regina Jensch immer als einen, in dem man eine große Verantwortung hat, aber im Gegenzug über eine große Bandbreite von Möglichkeiten verfügt. Zudem können die Begabungen der jeweiligen Gemeindereferentin besonders eingebracht werden. Für Regina Jensch bedeutet dies beispielsweise ihr Talent zum Organisieren. So für Kindergottesdienste, die Martinsfeier, die Teilnahme an der Kinderwallfahrt oder die Religiöse Kinderwoche. "Es ist einfach wichtig, dass jemand da ist, der den Überblick behält und weiß, was am nächsten Tag ansteht", sagt sie selbst. Wichtig ist dabei auch immer die Zusammenarbeit mit dem Pfarrer, der die Aktivitäten mittragen oder zumindest um sie wissen sollte. Als ein Beispiel ihrer langjährigen Arbeit seien die Sternsinger genannt. Die Gemeinde St. Paulus gehörte zu den ersten, die sich nach der Wende an dieser bundesweiten Aktion beteiligte. Regina Jensch hatte nie Scheu, andere Menschen anzusprechen. Sei es, um sie in die Gemeinde einzuladen, oder um sie zu bitten, konkret zu helfen. So erklärte sich eine Schneiderin bereit, die Kostüme für die Sternsingern zu fertigen.

Ihre Paulus-Gemeinde, in der sie auch weiter lebt, bezeichnet sie als sehr lebendig. Und auch an den Hochfesten ist es in St. Paulus immer voll, die Gemeinde -die zudem über eine lebendige Kirchenmusik verfügt -wird als Famlie erlebt. Heute sieht sie es als Vorteil, 1991 in einer Gemeinde Verantwortung übernommen zu haben, die sie schon kannte. Weiter wichtig war ihr das Verheiratetsein: "Es war und ist einfach eine Bereicherung, ich fühle mich besser eingebunden und meine Familie gab mir immer den Halt, den ich brauchte -gerade auch in schwierigen Zeiten."

Die gebürtige Chemnitzerin Regina Jensch arbeitete von 1960 bis 1963 in der Jugendseelsorge des Dekanates Chemnitz. Von 1963 bis 1966 absolvierte sie die Ausbildung im Seelsorgehelferinnen- Seminar Magdeburg. Ihre ersten Stellen waren Leipzig-Connewitz, Eisenberg und schließlich von 1968 bis 1971 das Caritas-Sekretariat Dresden, wo sie als Katechetin tätig war. Die folgenden Jahre gehörten bis zu ihrem Neuanfang in St. Paulus ganz ihrer Familie und der Kindererziehung. Auf die Frage, was den Beruf einer Gemeindereferentin wichtig und schön macht, antwortet Regina Jensch: "Schon während der Ausbildung habe ich gespürt, wie vielfältig die Arbeit sein kann. Dazu kam das Gefühl, anderen Geborgenheit geben zu können, mit ihnen gemeinsam auf ein Ziel hin unterwegs zu sein." Rückblickend auf ihren eigenen Weg fügt sie hinzu, dass es bei der Entscheidung für diesen Beruf wichtig ist, welche Seelsorger den Weg begleiten. Stellvertretend für viele nennt sie Norbert Staeger und Wolfgang Luckhaupt, die beide einst als Kapläne in der Chemnitzer Pfarrei St. Joseph tätig waren. Zudem sei es notwendig, dass die jungen Leute den Beruf kennen, für den sie sich entscheiden wollen, und dass man aus dem Glauben heraus lebt -"wer den Glauben nicht hat, der sollte die Finger davon lassen."

Ihren eigenen Glauben hat Regina Jensch immer als tragend empfunden. Er hat sie sensibilisiert, ihn gemeinsam mit anderen Christen zu leben. Eine kleine Erfahrung machte sie beispielsweise mit Kindern. Sie stellte einmal die Frage, was Eltern traurig mache? Als Antwort erhielt sie unter anderem: "Manchmal sind Eltern auch traurig, wenn ein Kind nicht in die Kirche gehen will." "Da habe ich gespürt, wie das Leben aus dem Glauben schon Kinder beschäftigt und sie trägt", fügt Regina Jensch hinzu. Austausch und Leben im Glauben bedeuten im Leben einer Gemeindereferentin einfach Begegnungen mit allen Altersgruppen, von den Kleinsten über die Erwachsenen bis hin zu den Senioren der Gemeinde. Um allen aber gerecht zu werden, sind Gemeindereferentinnen immer dazu aufgefordert, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu erneuern. Regina Jensch nutzte so Weiterbildungsangebote, die Medienstelle des Bistums und nahm am monatlichen Austausch der Gemeindereferentinnen im Stadtgebiet teil. Jetzt im Ruhestand laufen einige Dinge weiter. So pflegt Regina Jensch die Freundschaft zu der Schneiderin, die ihr einst die Gewänder für die Heiligen Drei Könige nähte. Und zum anderen, so Regina Jensch, ist eine Oma immer ganz gut, die sich einbinden lässt.

Der Beruf des Gemeindereferenten steht seit 15 Jahren auch Männern offen. Interessenten für die Ausbildung im Direktstudium können sich an das Bischöfliche Ordinariat, Abt. Personal, Käthe-Kollwitz-Ufer 84 01309 Dresden wenden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 12 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 21.03.2002

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