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Bistum Erfurt

Kirche ist gut zu gebrauchen

Das Bistum Erfurt präsentiert sich zum ersten Mal auf der Thüringenausstellung

Freut sich über die Präsenz des Bistums: Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU).

Erfurt (as) -Wie gelangt die christliche Botschaft in die Öffentlichkeit? Diese Frage bereitet so manchem kirchlichen Medienbeauftragten schlaflose Nächte. Aber Kirche braucht die Öffentlichkeit, um gehört zu werden. Zum ersten Mal seit Beginn der Thüringenausstellung vor zwölf Jahren können sich die Besucher noch bis zum Sonntag über die "Katholische Kirche in Thüringen" informieren. Unter dem Motto "Wohnen, leben, helfen" präsentieren sich das Gemeinnützige Siedlungswerk, das Bistum Erfurt und die Caritas auf einem gemeinsamen Stand in der Halle 1 der Erfurter Messe.

Für den Pressesprecher des Bistums Erfurt, Peter Weidemann, ist dies die ideale Gelegenheit, Kirche unter die Leute zu bringen. "Die Menschen sollen sehen, dass wir da sind. Wir als Katholiken leben in Thüringen. Wir sind zwar eine Minderheit, aber keine Randgruppe", sagt Weidemann. Das Projekt Thüringenausstellung habe natürlich auch etwas mit der Kampagne "Das Licht auf den Leuchter stellen" zu tun. Dazu gebe es verschiedene Angebote. Jeder Tag, so Weidemann, stehe unter einem anderen Thema: Zum Beispiel Familie und Kinder, Senioren, Schulen oder ein Oasentag, bei dem Möglichkeiten der Ruhe und der Selbstfindung gezeigt werden.

Thüringer Katholiken sind "wettbewerbsfähig"

Auch für Generalvikar Georg Jelich ist die Thüringenausstellung eine gute Möglichkeit, Kirche in der Öffentlichkeit zu zeigen. "Wo so viele Thüringer zusammenkommen, soll es auch Gelegenheit geben, uns zu sehen", meint Jelich. "Es ist zwar eine Verbrauchermesse, dennoch hoffe ich, dass wir nicht verbraucht, sondern gut zu gebrauchen sind." Auf seinem Rundgang besuchte auch Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) den Kirchen-Stand. "Seit dem wir in Thüringen ein eigenes Bistum haben, sind wir wettbewerbsfähig", scherzte der Katholik Vogel. Für Wolfgang Mohr vom Erfurter Büro des Gemeinnützigen Siedlungswerkes ist Kirche auch etwas "ganz Praktikables". Das Wohnungsunternehmen mit den Trägerbistümern Limburg, Mainz, Fulda und -seit 1992 -Erfurt kümmert sich unter anderem um den Bau, die Vermietung und Verwaltung von Wohnungen für sozial Schwache, vermittelt aber auch Grundstücke und Häuser für Eigentumsinteressenten und unterstützt die Bistümer in diesen Fragen. Wolfgang Mohr: "Mit unserer Präsenz auf der Thüringenausstellung wollen wir zeigen, dass sich Kirche auch in diesem Bereich um die sozial Schwächeren kümmert".

Um die "sichtbare Kirche" geht es auch Caritas-Direktor Bruno Heller, den man am Eröffnungstag ebenfalls am Stand der Bistums finden konnte. "Dies ist vor allem ein Zeichen dafür, dass sich Kirche nicht zurückzieht und einen wichtigen Part in der Gesellschaft spielt", betonte Heller. Letzteres beträfe besonders das soziale Engagement der Kirchen. Mit vielen tausend Mitarbeitern in Thüringen sei der soziale Sektor zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Dem Caritas-Direktor geht es aber auch darum, dass sich die Kirche in die gesellschaftliche Diskussion einmischt, vor allem dann, wenn es um die Wertediskussion und ethische Fragen wie der Gentechnik geht. Insgesamt 500 Aussteller präsentieren bei der Thüringenausstellung ihre Produkte und Dienstleistungen in den Hallen und im Freigelände der Erfurter Messe. Nach eigenen Angaben ist die Thüringenausstellung die zweitgrößte Verbrauchermesse in den neuen Bundesländern.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 15 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 12.04.2002

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