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Bistum Magdeburg

Auftrag mit Bravour erfüllt

Wittenberg: Klinik Bosse als Krankenhaus für Psychiatrie, Neurologie und Geriatrie fertiggestellt

Gottes Segen für die Klinik, alle Kranken und das Personal: Nach der Eucharistiefeier weihte Domkapitular Brozek im Beisein von Gottesdienstteilnehmern, Patienten und Angestellten die einzelnen Stationen ein.

Wittenberg (ep) -Mit Eucharistiefeier und Festakt ist am 5. April in Wittenberg der zweite und vorerst letzte Bauabschnitt für die neue Klinik Bosse -Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie, Geriatrie, Neurologie -eingeweiht worden. Der geistliche Direktor des Diözesan-Caritasverbandes, Domkapitular Günther Brozek, bezeichnete das, was in den zurückliegenden Jahren an innerer Umstrukturierung der Klinik erreicht und baulich neu geschaffen wurde, als "Wunder unserer Zeit". Die Klinik Bosse sei als in der DDR renommierte Einrichtung der Geburtshilfe und Frauenheilkunde nach der Wende "zum Tod verurteilt gewesen", und habe doch Zukunft gefunden, so Brozek, der in Vertretung des erkrankten Generalvikars Theodor Stolpe mit Personal, Patienten, Schönstätter Marienschwestern und Festgästen den Gottesdienst feierte und die Einweihung vornahm.

"Wir haben damals gebettelt, weiter existieren zu dürfen" und "man hat uns etwas hingeworfen, freundlich und auch nicht", erinnerte Brozek an die schwierige Nachwendesituation. Doch der daraus entstandene Auftrag, die medizinische Grundversorgung der Region hinsichtlich von Psychiatrie, Neurologie und Geriatrie zu übernehmen, sei "mit Bravour" aufgenommen und erfüllt worden.

Mit Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts und damit des gesamten Neubaus der Klinik Bosse in der Wittenberger Hans- Lufft-Straße stehen nun weitere 60 Betten zur Verfügung. Damit werden in der Einrichtung insgesamt 160 Betten vorgehalten. Zudem wurden zehn tagesklinische Plätze eingerichtet. Und auch die mit der Klinik Bosse seit Gründung 1936 verbundenen Schönstätter Marienschwestern erhalten in dem Klinikkomplex ein neues Zuhause, zumal Schwestern der Gemeinschaft in der Pflege, in der Klinikbibliothek, in der Krankenhausverwaltung und auch in der Krankenseelsorge tätig sind. Der Gesamtbau, der in Form einer kleinen Stadt angelegt wurde, ist durch viel Glas geprägt, das stets den Blick nach außen ermöglicht.

Ambulant beziehungsweise stationär behandelt werden können Menschen mit allen psychiatrischen und psychotherapeutischen Krankheitsbildern sowie mit im Fachgebiet Neurologie üblichen Krankheiten. Zudem stehen für den medizinischen Schwerpunkt Gereatrie tagesklinische Plätze zur Verfügung.

Die ursprünglich von dem Chirurgen, Gynäkologen und Geburtshelfer Paul Bosse gegründete Klinik, die sich seit 1949 in Trägerschaft des Caritasverbandes befand, ging 1999 in die Trägerschaft der Alexianerbrüder über. Die Gesellschaften der Alexianerbrüder unterhalten derzeit zum Beispiel auch das Berliner St. Josephs- und das St. Hedwigs-Krankenhaus, das St.- Josefs-Krankenhaus Potsdam und das St. Josefs-Krankenhaus Dessau. Der Berliner Prälat Roland Steinke lobte denn auch als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Alexianerkliniken den "Mut der Alexianer, in Wittenberg einzusteigen".

Die Ministerin für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales, Gerlinde Kuppe (SPD), stellte die Klinik als ein gutes Beispiel für die Umwidmung einer Einrichtung heraus, wodurch Defizite der Krankenhausversorgung im Landkreis Wittenberg in den Bereichen Psychiatrie, Neurologie und Gereatrie beseitigt werden konnten. Das Land habe dafür 58 Millionen Mark zur Verfügung gestellt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 15 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 12.04.2002

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