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Die Firmung darf nicht das Ende sein

Tobias Reinhold aus Deuna im Eichsfeld ist der jüngste Weihekandidat

Tobias Reinhold: Wir sind gemeinsam unterwegs.

Der Weg von Tobias Reinhold zum Priestertum ist kurz und geradlinig. Der jungen Theologe aus der Gemeinde St. Peter und Paul in Deuna (Eichsfeld) dachte schon als Fünfjähriger daran, Priester zu werden. Reinhold war wie viele seiner Altersgenossen aus dem Ort Messdiener und aktiv in der Dekanatsjugend. Der Gedanke ans Priesterwerden hielt sich durch bis zum Abitur. Gleich danach -mit 18 ging er ins Seminar, ohne sich seiner Sache schon hundertprozentig "sicher" zu sein. Jetzt, mit gerade mal 25, wird er zum Priester geweiht. "Ich weiß, dass viele Menschen aus meiner Heimatort für mich gebetet und mich begleitet haben", sagt er rückblickend. Entscheidend war für ihn der Rückhalt in seiner Familie und der der Heimatgemeinde, die ihn in seiner Entscheidung immer wieder bestärkt hat. Großen Einfluss hatten auch sein früherer Pfarrer und der Spiritual im Seminar auf ihn. Sein Freisemester verbrachte Tobias Reinhold in Salzburg. Von dort kommt auch sein Primizprediger, der Pastoraltheologe Professor Friedrich Schleinzer. Tobias Reinhold ist, wie er sagt, eher praktisch veranlagt. Das zeigte sich auch in seinen Studienschwerpunkten. Am liebsten habe er Pastoraltheologie, Liturgik und Ökumenische Theologie gemacht, erzählt er. Seine Praktika absolvierte er in Heiligenstadt und Gotha. Seine wichtigste Aufgabe als Priester sieht Tobias Reinhold darin, junge Menschen zu Gott zu führen.

In seinem Praktikum als Diakon erlebte er gerade unter jungen Menschen wichtige "Aufbrüche". Mit einem jungen Mann, der mit 18 Jahren getauft wurde und heute Theologie studiert, steht der angehende Priester in regem Kontakt. Aber auch die Jugendlichen, die in den Gemeinden leben, liegen ihm am Herzen. Tobias Reinhold möchte erreichen, dass für die jungen Leute "die Firmung nicht das Ende ist." Ebenso wichtig ist ihm aber auch die Begleitung und die Seelsorge von alten Menschen, die man nicht vergessen dürfe. Von der Pfarrei, in der er künftig seinen Dienst tun wird, erwartet er, dass er sowohl mit seinen Stärken als auch mit seinen Schwächen angenommen wird. "Ein Priester ist nicht besser als andere auch", sagt Tobias Reinhold, "sondern gemeinsam mit ihnen auf dem Weg zu Gott."

Zudem wünscht sich der Eichsfelder von der Kirche vor allem "geschwisterliches Verhalten", auch da, wo es gelegentlich zu Konflikten kommt. Den jungen Menschen will er Mut machen, ein waches und offenes Herz für den Ruf Gottes zu haben und auch mal neue Wege zu wagen. "Man kann nicht wissen, was draus wird", sagt er. Diese Vertrauen auf das Wirken und die Führung Gottes steckt auch in seinem Primizspruch aus dem Buch des Propheten Jeremia: "Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir." (Jer 1,7-8).

as

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 20 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 16.05.2002

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