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Optimistisch, ins Bistum hineinzuwachsen

Norbert Gatz fasste den Entschluss zum Priestertum im Vertrauen darauf, dass es Gottes Wille ist

Norbert Gatz: Helfen, Türen und Fenster zu Gott öffnen.

Der Weg von Norbert Gatz zum Priestertum war kein gradliniger. Dennoch spürte er in seinem Leben immer wieder die Berufung. Geboren wurde Norbert Gatz in Altenburg, wo er in einem benachbarten Dorf aufwuchs. Seine Prägung erhielt er unter anderem durch die Altenburger Pfarrer Joachim Reinelt, dem heutigen Bischof der Diözese Dresden-Meißen, und Georg Wanzek sowie durch die katholische Studentengemeinde Zittau.

Nach der zehnten Klasse absolvierte Norbert Gatz eine Berufsausbildung zum Maschinenund Anlagenmonteur mit Abitur. Danach schloss sich das Studium der Kernenergietechnik in Zittau an. Nach seinem Abschluss zum Diplomingenieur entschied sich Gatz für eine Anstellung beim Leipziger Institut für Energetik. Hier erlebte er auch die Wende und damit entstand der Wunsch, auch beruflich etwas anderes zu machen. Eine Annahme beim Institut zur Förderung des publizistischen Nachwuchses in München -einer Journalistenschule der katholischen Kirche -verhinderte ein Motorradunfall. Seitdem ist Norbert Gatz querschnittsgelähmt und auf die Benutzung eines Rollstuhls angewiesen. Die Leipziger Wohnung musste Gatz aufgeben und zog nach der Rehabilitation zu seinen Eltern. Arbeit fand er im Altenburger Landratsamt.

Die Entscheidung Priester zu werden traf er endgültig nach einem Gespräch mit einem befreundeten evangelischen Pfarrer. "Der Entschluss lautete ,Ja' -im Vertrauen, dass es Gottes Wille ist", erinnert sich der heute 38- jährige Priesteramtskandidat. Studiert hat Norbert Gatz in Fulda, wo die Bedingungen für ihn am besten waren. Und was noch fehlte, wurde hergerichtet -so der Zugang für Rollstuhlfahrer zur Bibliothek sowie ein Zimmer. Das Außensemester besuchte Gatz in Regensburg, das Gemeindepraktikum absolvierte er in Bautzen und das in Fulda übliche Schulpraktikum im St.-Benno-Gymnasium Dresden. Seine Diakonatszeit stellte er schließlich in den Dienst der Gemeinde St. Bonifatius in Leipzig-Connewitz.

In seinem priesterlichem Wirken möchte Norbert Gatz dazu beitragen, dass die Menschen zu Gott finden. Dabei ist er überzeugt davon, dass Gott schon lange am Wirken ist und es manchmal nur darauf ankommt, einige "Türen oder Fenster" zu öffnen. Von den Christen, denen er zukünftig begegnen wird, wünscht er sich, dass sie ihn trotz seiner Behinderung annehmen. Weiter ist Norbert Gatz optimistisch, dass es ihm gelingt ganz in das Bistum Dresden -Meißen hineinzuwachsen.

Abschließend noch einige Anworten darüber, was Norbert Gatz mag: Musik hören, Lesen und das Fahren mit seinem Rollstuhlbike. Norbert Gatz Primizspruch lautet: "Meine Stütze und mein Lied ist der Herr, er sit für mich zum Retter geworden" (Ex 15,2, Ps 118, Jes 12,2).

jak

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 20 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 16.05.2002

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