Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!

Hilfe zur Selbsthilfe geleistet

Elektroinstallateur Thomas Krause arbeitete bei der Caritas in St. Petersburg

Thomas Krause: Arbeitete gerne in St. Petersburg.

Herrnhut/St. Petersburg (kh) -Seitlich von den zwei hölzernen Babuschkas ist ein kleines silbernes Marienbild aufgestellt, etwas weiter rechts ein Krug mit der Aufschrift "St. Petersburg". Auf dem Regal daneben stehen mehrere Baufachbücher in kyrillischer Schrift. Im Arbeitszimmer von Thomas Krause erinnert vieles an Russland. Seit 1997 war der 24-Jährige aus Herrnhut jedes Jahr dort -zuerst im Urlaub, dann 15 Monate als eine Art Zivildienstleistender bei der Caritas St. Petersburg, schließlich ein Jahr lang auf eigene Faust.

Den Anstoß für diesen dritten Aufenthalt gab der inzwischen gestorbene Caritasdirektor Monsignore Hartmut Kania. Er fragte Krause, ob er nicht ein zweites Mal bei der Caritas in St. Petersburg arbeiten wolle. Krause sagte zu.

Der gelernte Elektroinstallateur war in der russischen Millionenstadt "hauptsächlich in technischer Mission unterwegs", wie er sagt. Zum Beispiel wartete und reparierte er die Wasserund Heizungsanlage im Monsignore- Hartmut-Kania-Haus, in dem eine Sozialschule und ein Altenheim der Caritas untergebracht sind. In einer Einrichtung für betreutes Wohnen installierte er eine Warmwasseranlage, damit die Kranken und Behinderten auch im Sommer warm gebadet werden können, wenn die Stadt das warme Wasser abstellt. Und für die Kindertagesstätte der Caritas im südlich von St. Petersburg gelegenen Luga erarbeitete Thomas Krause den Elektro- und Heizungsplan.

Was den jungen Mann an seiner Tätigkeit reizte, war "Leuten zu helfen, die wirklich Hilfe benötigen und nicht nur meinen, dass sie Hilfe benötigen". Dabei war Thomas Krause wichtig, nicht zu viele Aufgaben abzunehmen, sondern in erster Linie Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

Seit Ende April ist er wieder in Deutschland. Die Wartung des Kania-Hauses übernimmt nun der Hausmeister der St. Petersburger Herz-Jesu-Kirche, Schenja, mit dem sich Thomas Krause auch privat gut versteht. Einen Monat lang hat er ihn in seine neue Tätigkeit eingewiesen und ihm dabei gezeigt, was an den Lüftungsschächten, Filtern und Pumpen, an der Heizungsanlage und den Elektroaggregaten gemacht werden muss. Von zu Hause aus hält Krause per E-Mail mit Schenja Kontakt. Auch die silberne Madonna erinnert an Schenja. Sie war sein Abschiedsgeschenk an Thomas Krause.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 20 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 16.05.2002

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps