Mahnmal gegen sexuelle Gewalt
Das Internationale Katholische Hilfswerk Missio stellt Kampagne in Weimar vor

Weimar (tj) -Ein Mahnmal gegen Sextourismus und sexuelle Gewalt präsentierte das Internationale Katholische Hilfswerk Missio am 15. Juni in Weimar. Prominente Unterstützer der Kampagne wie der Thüringer Minister Frank-Michael Pietzsch haben im Wimaria-Stadion im Rahmen des Bürgerfestes an der Veranstaltung teilgenommen. "Wir brauchen Schutzengel im Kampf gegen Sextourismus und Kinderprostitution, weil sexuelle Gewalt ein internationales Problem ist", erklärte der Minister für Soziales, Familie und Gesundheit im Vorfeld. "Wenn Kinder in Thailand oder Thüringen, in Manila oder in München von solchen Tätern bedroht sind, müssen wir aktiv werden." Das Mahnmal der Aktion Schutzengel zeigt auf einer vier mal zweieinhalb Meter großen Wand das Foto des ehemaligen philippinischen Straßenmädchens Pia. Sie hatte ihren Peiniger, einen deutschen Sextouristen, vor Gericht gebracht.
Umrahmt wird ihr Bild von tausend Fotos jener Menschen, die die Aktion Schutzengel unterstützen. Bislang haben sich insgesamt rund 100 000 Menschen, darunter mehrere Tausend aus Weimar, mit diesem Zeichen der Solidarität an der Kampagne beteiligt. Nach Zusage von Sponsoren wird für jede fotografierte Person ein Euro für Missio- Projekte gegen sexuelle Gewalt gespendet. Mit diesem Geld unterstützt Missio unter anderem auf den Philippinen das Kinderschutzzentrum von Schwester Nida Viovicente, die am vergangenen Samstag zusammen mit Minister Pietzsch und anderen Unterstützern der Aktion Schutzengel das Mahnmal enthüllte, darunter Volkhardt Germer, der Oberbürgermeister der Stadt Weimar, und Pfarrer Christoph Victor, Vorsitzender des Vergabebeirates des Menschenrechtspreises der Stadt Weimar, Steffi Engelstädter, Kinderbeauftragte der Stadt Weimar sowie Ingo Ferarri von "Tatort -Straßen der Welt e.V."
"Wir freuen uns, dass von Weimar aus ein deutliches Signal im Kampf gegen Kinderprostitution und sexuelle Gewalt ausgeht", sagte Armin Ehl, Vizepräsident von Missio Aachen. "Denn wir dürfen nicht schweigen, wenn 400 000 deutsche Sextouristen in die Bordelle der Dritten Welt reisen und Tausende von ihnen vor Sex mit Kindern nicht zurückschrecken." Das Mahnmal der Aktion wird für die kommenden vier Wochen in der Sparkasse der Stadt Weimar zu sehen sein, um danach im Flughafen Berlin-Tegel präsentiert zu werden. Das Missionswerk Missio in Aachen unterstützt im Rahmen der Aktion Schutzengel rund 30 Projekte in Ländern wie Thailand, den Philippinen, Sri Lanka und Kenia. Zu den Projektpartnern gehört Pater Shay Cullen, Träger des Menschenrechtspreises der Stadt Weimar im Jahre 2000.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 20.06.2002