Grundschule stößt auf gute Resonanz
Halle: Auch das neue Schuljahr wird für St.-Franziskus-Grundschüler in Containern beginnen
Halle (ep) -Mit 33 Kindern in zwei ersten Klassen und elf Mädchen und Jungen der zweiten Klasse wird die Grundschule St. Franzikus in Halle Anfang August ins neue Schuljahr starten. Da die katholische Schule auf dem Gelände der Pfarrei Dreieinigkeit in der Lauchstädter Straße bislang noch kein eigenes festes Gebäude hat, müssen in den nächsten Wochen zwei weitere Schulraumcontainer aufgestellt werden, die den beiden neuen Klassen Platz bieten. Die künftigen Zweitklässler haben inzwischen ein Jahr im Container hinter sich. Bei aller Bereitschaft, sich auch mit einer größeren Schülerzahl auf die provisorische Lösung einzulassen, hofft Schulleiterin Iris Wiese darauf, dass der Franziskus- Schule bald von Seiten der Stadt ein angemessenes Gebäude zur Verfügung gestellt wird. Ihr Wunsch: Eine Schule in der Nähe der Dreieinigkeits-Kirche und des katholischen Elisabeth- Gymnasiums.
Mit der Anmeldung von 33 Kindern (mehr als die Hälfte sind katholisch) für das neue Schuljahr hat sich das Anliegen von Eltern, in Halle eine katholische Grundschule zu betreiben, als berechtigt bestätigt, zumal es auch für 2003/2004 schon sehr viele Anmeldungen gibt. "Die Schule ist in Halle angenommen", sagt Frau Wiese. Werbung sei kaum nötig gewesen. "Wir leben von dem, was Kinder und Eltern über uns erzählen." Wichtig für die katholische Bekenntnisschule seien gute Beziehungen zur Gemeinde. "Die Geborgenheit, die wir brauchen, haben wir hier in der Pfarrei Dreieinigkeit gefunden. Wir machen unsere Anbindung auch mit unserem Namen ,Franziskus-Schule' deutlich."
Andreas Sobbe gehörte zum Initiativkreis der Schule und engagiert sich jetzt im Förderverein. Für ihn sind vor allem die "ganz intensive Beziehung zwischen Schule und Eltern", und die Bereitschaft der Eltern, sich die Schulausbildung ihrer Kinder in vielerlei Hinsicht etwas kosten zu lassen, charakteristisch für das Projekt. Dies reiche von der Bereitschaft einer Reihe von Eltern, bei baulichen Maßnahmen mit Hand anzulegen, bis zum Aufbringen eines monatlichen Schulgeldes von 45 Euro für das erste Kind.
Die Grundschule arbeitet nach der Pädagogik des Marchthaler Plans: Der Tag beginnt mit einem Morgenkreis und anschließender Stillarbeit, in der die Kinder Gelegenheit haben, sich auf ihre je eigene Weise Lernstoff zu erschließen. Im Anschluss findet der Unterricht statt. Ziel ist es, dass in den Grundschulklassen möglichst viele Fächer von einem Lehrer erteilt werden. Dies ermöglicht eine stärkere erzieherische Arbeit. Zugleich spielt die Vernetzung von Fächern wie Deutsch, Religion, Musik, Heimat- und Sachkunde eine wichtige Rolle. Englisch bietet die Schule ab der zweiten Klasse an. Und auch die musische Bildung der Kinder ist im Blick. Zudem ist die Arbeit im Rahmen des Marchthaler Konzeptes stark projektorientiert: Schüler und Lehrer arbeiten jeweils über mehrere Wochen zu einer Thematik. Mit einem Mittagskreis, bei dem die Schüler die Möglichkeit haben, ihre Gedanken vor allem auch zum Schulgeschehen loszuwerden, endet der Schultag. An der Schule wird auch Hortbetreuung angeboten. Der Hort ist Teil des Don-Bosco-Kinderhauses, das sich in Trägerschaft der Pfarrei Dreieinigkeit befindet.
Im Rahmen der Fronleichnamsfeier der Stadt Halle hatte die St.-Franziskus-Schule kürzlich in ihre Container eingeladen. Information und nicht zuletzt die Suche nach Fördermitgliedern und Sponsoren haben für die weitere Entwicklung der Schule große Bedeutung. Finanziert wird die Einrichtung derzeit größtenteils aus Mitteln des Bistums Magdeburg.
Neben Halle und der Magdeburger St.-Mechthild-Grundschule ist seit einiger Zeit auch für Oschersleben die Errichtung einer Grundschule anvisiert. Sie soll nach Auskunft der Schulabteilung des Bischöflichen Ordinariates zum Schuljahr 2003/04 eröffnet werden.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 04.07.2002