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Fernseh-Oberschwester zu Gast

Jutta Kammann aus der TV-Sachsenklinik besuchte Krankenpflegeschüler

Eine lang ersehnte Begegnung: Schauspielerin Jutta Kammann besuchte die Krankenpflegeschüler

Leipzig -Dienstagabend, 21.10 Uhr: Die Krankenpflegeschüler des katholischen St.-Elisabeth- Krankenhauses in Leipzig schalten den Internatsfernseher ein, um die Arztserie "In aller Freundschaft" zu sehen. Sie vergleichen sie mit ihrem eigenen Alltag und beobachten die Handgriffe des Pflegepersonals und der "Oberschwester Ingrid", gespielt von Jutta Kammann (56).

Woher stammt das Fachwissen in der Serie?

"Um zu erfahren, welche Eindrücke und Vorstellungen die Schauspieler vom Beruf Krankenschwester und Krankenpfleger haben, luden sich die Schüler Jutta Kammann ins Krankenhaus ein", berichtet Schulleiter Waldemar Misch. Für das Gespräch mit der Schauspielerin am 4. Juli erhielten die Auszubildenden des ersten und zweiten Lehrjahres eine Freistellung von der Station. "Ich finde es super bei euch zu sein", begrüßte Jutta Kammann die Schüler.

Am meisten interessierten sich die Krankenpflegeschüler, woher die Schauspieler das medizinische Fachwissen beziehen. "Bei dem Dreh sind immer ein Arzt und eine Krankenschwester dabei, ebenso besprechen die Autoren das Drehbuch mit Fachleuten", erläutert Frau Kammann.

Für die Schauspielerin ist es wichtig, die Erfahrungen und die Motivation der jungen Menschen in die Serie einzubringen. "Was sind die schönsten Momente bei eurer Arbeit?", fragt die Schauspielerin. Vor allem dass die Patienten dankbar sind, meinten die Auszubildenden. Genauso offen ist Frau Kammann für Kritik an der Serie. "Sie sind als Oberschwester Ingrid sehr streng zu den Auszubildenden", so eine Schülerin. "Das muss ich auch als Oberschwester, aber gerne können sie an die Fernsehredaktion schreiben und dies kritisieren, ich gebe ihnen die Adresse". Zudem finden die Auszubildenden den Krankenhausalltag der Serie unrealistisch. Einiges würde nicht der Wirklichkeit entsprechen. Beispielsweise ist der Begriff "Oberschwester" keine übliche Anrede in den Krankenhäusern. Verwendet werden die Bezeichnungen "Pflegedienstleitung" und "Stationsschwester". "Die Serie dient zur Unterhaltung und kann nicht immer Realität sein", meint Frau Kammann.

Neben der Rolle für kranke Kinder da sein

Seit vier Jahren nun wird in Leipzig gedreht. In der Carl- Zeiss-Jena-Messehalle auf dem Alten Messegelände sind die ersten Serienstaffeln entstanden. Von 2001 an wird in den Studios der Media City Leipzig gedreht. Mittlerweile ist das Serienteam von "In aller Freundschaft" für die katholische Schauspielerin zu einer Familie geworden. Für Jutta Kammann war es 1998 ein Bedürfnis in die neuen Bundesländer zu gehen. "Ich möchte mich einbringen und etwas aufbauen", sagt sie. Dies hat sie seit eineinhalb Jahren umgesetzt. Als Schirmherrin des Vereins "Menschen für Kinder" engagiert sie sich für krebskranke Kinder in der Leipziger Uniklinik. Nach einer zweistündigen Unterhaltung mit den Auszubildenden und der Schulleitung verabschiedet sich Jutta Kammann. Abschließend sagte die Schauspielerin: "Ich lade euch ein, zu mir in die Studios zu kommen. Ich zeige euch die Sachsenklinik."

Christine Jany

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 29 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 18.07.2002

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