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Aus der Region

Was soll daran so schlimm sein ?

Zur Bewahrung der Schöpfung

Ulrich Clausen: Christen müssen heute ökologisch aktiv werden.

Verheerende Stürme und starke Regenfälle haben diesmal unsere Region betroffen und hinterließen Verwüstungen und Schäden in Millionenhöhe. Damit erreichen uns scheinbar überraschend die Folgen der Klimaveränderung. Vorhergesagte Erwärmungen von 1,7 Grad sind für viele Menschen hier kaum Besorgnis erregend. Was soll denn daran so schlimm sein? Es wird etwas wärmer und die Grenzen der Wüsten verschieben sich. Aber beides betrifft unsere mitteleuropäische Region nicht weiter. Der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer bezeichnete nun wie auch viele Wissenschaftler die Wetterunbilden als eine der Auswirkungen der globalen Erderwärmung, für die wir Menschen verantwortlich sind.

Sicher, der Beitrag eines jeden Einzelnen ist nur der kleine Tropfen im Ozean, aber er füllt ihn eben auch. Als gläubige Christen sind wir in dieser Hinsicht besonders gefragt. Wir können uns nicht hinter den Handlungsweisen der anderen verstecken, sondern müssen unser eigenes Engagement hinterfragen. So hat auch das karitative Handeln im Laufe der Geschichte mit dem uneigennützigen Wirken Einzelner begonnen. Ohne auf den eigenen Gewinn zu sehen, haben Christen das Wort "Nächstenliebe" mit Taten gefüllt. Entstanden sind daraus Krankenhäuser bis hin zu den modernen sozialen Sicherungssystemen.

In gleicher Weise müssen wir Christen heute in den ökologischen Fragen aktiv werden. Ohne auf gesetzliche Vorgaben zu warten und nicht erst, wenn alle es tun, sollte die Bewahrung der Schöpfung eine Lebensmaxime sein. Die vom Menschen verursachten Einflüsse, die mit zur Erderwärmung führen, müssen minimal gehalten werden. Die Chancen sind dafür so vielfältig, dass die gesamte aktuelle Ausgabe der Kirchenzeitung mit Anregungen gefüllt werden könnte. Prinzipiell bedeutet dies mit Energie und Material in allen Lebensbereichen sparsam umzugehen. Das beginnt mit der Lebensentscheidung für ein Haus im Grünen und einem bequemen Auto und geht bis zur Energiesparlampe und den Kauf heimischer Produkte. Dazu müssen wir uns informieren, entschlossen neue Wege gehen und nicht immer den Preis als wichtigstes Kriterium ansehen.

Wir sind es unseren Kindern und auch den Menschen im Süden unserer Erde schuldig, denn sie müssen die Folgen unseres Lebensstiles tragen.

Ulrich Clausen,
Umweltbeauftragter des
Bistums Dresden-Meißen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 30 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 25.07.2002

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