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Auf zwei Minuten

Gott segne dich!

Ein Segen besteht nicht nur aus Worten, sondern auch aus Gesten

Pater Damian

Viele Menschen entdecken heute neu, dass Leben gedeiht und wächst, wenn sie um den Segen Gottes bitten und ihn weitergeben. Glückwunschkarten und Ansichtskartenbücher mit irischen Segenssprüchen sind beliebt. "An Gottes Segen ist alles gelegen", ein altes Sprichwort. Schon im ersten Buch der Bibel heißt es, dass Gott seine Schöpfung gutheißt und sie segnet. Das lateinische Wort "benedictio" -wörtlich "gutsagen, gutheißen" -meint zunächst den Lobpreis des Schöpfers und Dank an ihn. Der Lobpreis Gottes geht dann über die Bitte, den Wunsch, Gott möge einen bestimmten Menschen auf seinem Weg begleiten oder ihn schützen und heilen. Auch über die Gaben der Natur und Produkte der Technik (zum Beispiel ein Auto) können wir den Segen Gottes herabrufen. "Dabei ergeht die Bitte letztlich nie über die Dinge, sondern über den Menschen, der im Gebrauch der Welt zu Gott finden soll, durch dessen Erlösung die ganze Welt befreit werden soll von der knechtischen Bindung an die Vergangenheit; durch die Segnung wird nicht die Sache verändert, sondern die Änderung des Menschen erbeten, der sich der Herrschaft Gottes unterwerfen soll im Gebrauch seiner Schöpfung" (A. Adam). Im ersten Timotheusbrief (4,4) heißt es: "Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird; es wird geheiligt durch Gottes Wort durch das Gebet."

Wir alle sind segensbedürftig. Wir verlangen nach Heil, Schutz, Glück und Erfüllung unseres Lebens. Darum sprechen sich Menschen gegenseitig Segen zu. Sie wünschen sich Gutes. Vor allem aber erhoffen und erbitten sie Segen von Gott, der Quelle alles Guten. Oft segnen wir einander, ohne es ausdrücklich so zu nennen. "Pass auf dich auf!" -sagen wir zu jemandem und verstecken darin einen Segenswunsch: Du bist mir wertvoll, möge Gott dich schützen. Sogar der alltägliche Gruß: "Guten Morgen" ist ein Segenswunsch. Und der Abschiedsgruß "Lebe wohl". Ein Segen besteht nicht nur aus Worten, sondern auch aus Gesten: Ich bezeichne dich mit dem Zeichen des Kreuzes, ich lege meine Hände auf deinen Kopf, ich lege meine Hand auf deine Schulter, auf deine Stirn, ich nehme deine Hände in meine.

Hier noch eine schönes Beispiel eines Segens über einen geliebten Menschen: "Der Herr schenke dir jeden Tag ein fröhliches Herz, ein Lächeln auf deinen Lippen, ein Lachen, das andere mitreißt und frei macht, und die Gabe, dich selbst nicht zu ernst zu nehmen und auch über dich selbst lachen zu können. In dunklen Stunden sende ich dir einen Stern, der dich leitet; in Traurigkeit einen Menschen, der dich tröstet. // Er schenke dir genügend Ruhe und Schlaf; Herausforderungen sollen auch nicht fehlen, zündende Ideen und funkelnde Überraschungen gebe er dir als Zutaten. // Mit seinem Segen sei er dir alle Zeit nahe, umgebe dich mit seinem Beistand, auf dass du wachsen und reifen kannst und deinen Weg findest. // So bewahre dich der Herr, dein Gott, der dich ins Leben rief und will, dass du lebst und glücklich bist." (Heinz Pangels).

Pater Damian Meyer

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 31 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 02.08.2002

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