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Aus der Region

In 3133 Meter Höhe

Zwickauer errichteten über ihrer Berghütte in Südtirol ein Gipfelkreuz

Dem Himmel ein Stück näher: Die Pfarrer Brendler und Tammer (Mitte) feierten mit den Bergwanderern den Gottesdienst zur Einweihung des Gipfelkreuzes.

Zwickau (gf) -Keiner weiß genau, ob er in den Himmel kommt. Rund 60 Zwickauer wissen allerdings, dass sie schon im Himmel waren. In einer Wolke hörten sie dieser Tage Gebete, feierliche Worte und wunderbare Klänge. Doch Spaß beiseite! Die Tour der drei Reisebusse nach Südtirol hatte einen ernsthaften Grund und eine lange Vorgeschichte.

Vor über 100 Jahren ließ der Alpenverein der Muldenstadt über dem Passeiertal die Zwickauer Hütte bauen. Sie wurde später gesprengt und vor reichlich 20 Jahren wieder aufgebaut. Nach der Wende schauten viele Zwickauer wieder bei "ihrer" Hütte vorbei. Seit der 100-Jahr- Feier weht auch eine Stadtfahne in fast 3000 Metern Höhe.

Den Geschenken in dieser Preisklasse sollte nun ein richtiges, ein wertvolles von Dauer folgen -ein Gipfelkreuz für den Scheiberkogel oberhalb der Hütte. Die Weihe im Juli ließ Tränen und Schweißperlen fließen. Schon am Vorabend fühlten viele eine Gänsehaut. Als unten in Pfelders der Steigermarsch ertönte, holten oben auf dem Berg Strahler das Gipfelkreuz aus der Dunkelheit.

Am Sonntagmorgen brachen in aller Herrgottsfrühe knapp 60 Frauen und Männer auf. Bis zur Zwickauer Hütte waren es 1367 Meter, allerdings 1367 Meter Höhenunterschied! Oberbürgermeister Dietmar Vettermann (CDU), Pfarrer Laurenz Tammer (Zwickau) und andere "Jogger" bewältigten die Strecke, einschließlich der Schneefelder, in dreieinhalb Stunden. Der restliche Aufstieg bis zum Gipfel war "hart am Rande der Gemütlichkeit", gab auch Turbo-Wanderer Vettermann zu. Auf dem letzten Stück waren die Seile der Bergwacht für viele die Rettung, teilweise ging es auf allen Vieren bergauf. Oben auf dem Gipfel feierten die Pfarrer Tammer und Vinzenz Brendler (Dresden) einen Gottesdienst; die Gemeinde stand ihnen zu Füßen am Kogel verteilt.

Als die Bläser ihre Töne über die Berge schickten oder in 3133 Meter "Großer Gott, wir loben dich" gesungen wurde, kämpften viele mit den Tränen, Andere ließen ihren Gefühlen freien Lauf ...

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 32 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 08.08.2002

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