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Danke!

Die Katastrophe und eine glaubwürdige Kirche - Kommentar

"Danke den freiwilligen Helfern!" So steht es im Augenblick in unzähligen Varianten auf Plakaten und Betttüchern, an Häusern und Ortsausgangsschildern im Hochwassergebiet. Ein Gruß an die zigtausenden aus dem ganzen Bundesgebiet, die in den vergangenen Katastrophenwochen geholfen haben. Manche von ihnen haben wir kennen gelernt -persönlich, durch Berichte im Fernsehen oder in der Zeitung. Viele andere werden unbekannt bleiben. Und von vielen konnten sich diejenigen, denen sie geholfen haben, nicht einmal verabschieden, weil sie über Nacht schon wieder weitergezogen waren -mit der Flutwelle elbabwärts.

Die Flut ist durchgezogen. Zurückgeblieben sind Tod und Leid, Schutt, Unrat und abrissreife Häuser, kaputte Träume und Hoffnungen, manchmal sogar zerstörtes Leben. Groß sind Spenden- und Hilfsbereitschaft, wenigstens die materielle Not zu lindern. Wie groß aber wird die seelische Not sein, wenn sie zu Tage tritt, wenn die Betroffenen zur Ruhe, zum Nachdenken kommen? Auch hier wird viel Hilfe, werden noch viele Helfer gebraucht. Gerade für uns Christen, für die Caritasmitarbeiter und für die Seelsorger ist das eine Herausforderung. Auch wir haben keine Antwort auf die Frage nach dem Warum. Aber vielleicht haben wir die Kraft, mit den Leidenden diese Frage auszuhalten und trotz allem auf Gottes Treue zu hoffen. Seelsorge in dieser Situation kann nur heißen, bei diesen Menschen zu sein und ihnen zuzuhören.

Viele Christen, kirchliche Mitarbeiter und Seelsorger sind in der Hochwasserregion im Einsatz. Sie haben angepackt -vor der Flut an den Deichen und danach beim Aufräumen. Sie organisieren jetzt viele Hilfsaktivitäten und sie sind da, wenn die anderen in Not sie brauchen -zum Zuhören. Wer sich so engagiert, macht Kirche in unserer Region glaubwürdig. Und dafür sage ich an dieser Stelle Danke.

Matthias Holluba

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 0 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 29.08.2002

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