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Bistum Magdeburg

Tatkräftig Gott Antwort geben

5000 Wallfahrer auf dem Huy / Bischof: Die Schöpfung bewahren / 16 307 Euro für Flutopfer

'Ist die Flutkatastrophe vielleicht ein Zeichen, mit dem Gott uns ansprechen will?' Bischof Leo Nowak ermutigte die gut 5000 Wallfahrer, mit der Schöpfung verantwortlich umzugehen.

Huysburg (ep) -Bischof Leo Nowak hat angesichts der Hochwasserkatastrophe jeden Einzelnen zum sorgfältigeren Umgang mit der Schöpfung aufgerufen. "Unsere Welt könnte anders aussehen, wenn wir dankbarer wären, sensibler mit ihr umgehen und sie nicht allzuoft mit Füßen treten würden", sagte der Bischof bei der Bistumswallfahrt am vergangenen Sonntag auf der Huysburg.

Zu der Wallfahrt waren gut 5000 katholische Christen gekommen. Sie stand im Jahr des 700. Todestages der heiligen Gertrud von Helfta unter dem Motto "Gottes Wort in deinem Mund". In seiner Predigt ging der Bischof der Frage nach, wie Gott heute Menschen sein Wort zukommen lässt. Eine "Sprache" Gottes sei seine wunderbare Schöpfung. Sein Sohn Jesus Christus aber sei sein Wort schlechthin. Nowak: "Durch ihn spricht Gott zu uns: Ich will, dass du deine Hände gebrauchst zum Beten und Anpacken." Besonders junge Menschen hätten in den zurückliegenden Tagen bewusst oder unbewusst diesen Auftrag -den Nächsten zu lieben -verwirklicht, in dem sie "bis zur Erschöpfung Sandsäcke geschleppt und Dämme errichtet haben".

Gott melde sich auch in den Zeichen der Zeit, so der Bischof weiter. So könnte die Flutkatastrophe ein Zeichen sein, "mit dem Gott uns ansprechen will". Die auf dem Huy versammelten Christen jedenfalls ließen sich ansprechen: 16 307 Euro kamen bei der Wallfahrtskollekte für die Flutopfer zusammen. Zudem wurden auf einer Notfallpinnwand Sachspenden oder die kostenlose Nutzung von Büroräumen angeboten.

Aber auch die Suche vieler Menschen nach verlässlicher Orientierung und seelischem Halt sei wohl ein Zeichen Gottes. Um angemessene Antworten auf Gottes Zeichen zu finden, sei das Pastorale Zukunftsgespräch ins Leben gerufen worden. "Deshalb bitte ich, dass sich viele an diesem Gespräch beteiligen, auch wenn es mühsam sein mag", so der Bischof.

Am Vortag hatte anlässlich des Gedenkjahres der heiligen Gertrud in Helfta der traditionelle Partnerschaftstag mit Gästen aus Frankreich, Polen, Tschechien, Litauen und Deutschland stattgefunden. Die meisten Teilnehmer waren auch auf der Huysburg zugegen. Stellvertretend sprach der Erzbischof von Gniezno (Gnesen), Henryk Muszynski, ein Grußwort und äußerte sich im Blick auf Europa dankbar, "dass wir gemeinsam in die Zukunft gehen dürfen".

Während des Zwischenprogramms gab es vielfältige Angebote. Bischof Nowak eröffnete eine Wanderausstellung zur Alleinerziehendenarbeit der Kirche (nächste Ausgabe). Junge Leute aus Althaldensleben luden zum Basteln in ihre Jugendwerkstatt ein. Andrang herrschte bei einer Gesprächsrunde mit den ausländischen Gästen, die über die Situation in ihren Ländern berichteten.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 36 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 06.09.2002

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