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Bistum Dresden-Meißen

Die Reichtümer der Liebe Gottes erfahren

Kirchweihe in Olbersdorf / Viel Raum für die Gestaltung der Gottesdienste

Freude über den neuen Bau: Der Zittauer Pfarrer Michael Dittrich mit Bischof Joachim Reinelt beim Gottesdienst zur Kirchweihe. Olbersdorf / Zittau -"Jedes Gotteshaus ist ein Haus der Geschenke und zeigt, wie Gott sich schenkt: mit seiner ganzen Liebesfülle." Die Kirchweihe erinnere uns an die Wesensbestimmung des Menschen: "Er ist geschaffen, um die Reichtümer der großen Liebe Gottes zu erfahren", sagte Bischof Joachim Reinelt am 1. September, bei der Weihe der Kapelle St. Petrus Canisius in der Leipaer Straße 2 in Olbersdorf bei Zittau.

Am 21. Dezember 2001, dem Todestag des heiligen Petrus Canisius, war bei heftigem Schneesturm der Grundstein für die Kapelle gelegt worden. Deren Besonderheit ist ihre elliptische Grundform, die den Gemeinschaftscharakter des Gottesdienstes verdeutlichen soll: Die Bänke für die Gemeinde stehen einander gegenüber im Längsteil der Ellipse. Auf den beiden Brennpunkten der Ellipse stehen der Altar und der Ambo -beide aus jeweils einem Felsbrocken aus dem nahen Zittauer Gebirge. Die Leere zwischen den beiden Brennpunkten, zwischen dem "Tisch des Wortes" und dem "Tisch des Brotes", will Raum geben für die Erfahrung der Leere, in die hinein Gott seine Fülle schenkt. Zugleich lässt dieser Frei-Raum viele Möglichkeiten zur Gottesdienstgestaltung.

Im Altar wurde eine Reliquie der heiligen Zdislava beigesetzt, ein Geschenk des Dominikanerkonventes von Deutschgabel in Nordböhmen, wo sich das Grab der Heiligen befindet. Die neue Kapelle bietet Platz für 75 Gottesdienstbesucher. Sonntags um 10 Uhr und mittwochs um 9 Uhr werden nun hier regelmäßig Gottesdienste gefeiert.

Bislang hatte die Gemeinde eine alte Villa als Kirche genutzt. Sie war abgerissen worden, um an dieser Stelle den Neubau zu errichten. Während der Bauzeit war die katholische Gemeinde -seit dem 1. Januar diesen Jahres gehört sie zur Zittauer Pfarrei Mariä Heimsuchung -zu Gast bei der evangelischen Gemeinde. Diese schenkte ihren katholischen Schwestern und Brüdern das Evangeliar sowie eine irdene Bodenvase -als Erinnerung daran, dass wir "diesen Schatz in irdenen Gefäßen tragen", wie der Apostel Paulus im zweiten Brief an die Korinther (4,7) schreibt.

Planung und Durchführung des Kapellenbaus lagen beim Ingenieurbüro für Bauwesen Dipl.-Ing. Wolfgang Johne aus Zittau. Die Baukosten betragen insgesamt 446 000 Euro, von denen 88 000 Euro die Pfarrei und 358 000 Euro das Bistum Dresden-Meißen aufbringen.

Elisabeth Meuser

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 37 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 12.09.2002

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