Junge Leute stärken
Neudietendorf will Präventionsrat
Neudietendorf (fr/tdh) - Sie wollen etwas gegen den schlechten Ruf tun, den Jugendliche ihrer Region durch den Brandanschlag auf die Erfurter Synagoge zugefügt haben: engagierte Bürger aus Neudietendorf und Umgebung, darunter auch ein Mitglied der Gemeinschaft christlicher Eltern (GCE). Auf der Suche nach Möglichkeiten haben die Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft "Nesse-Apfelstädt", Andrea Hennig, und Mitstreiter vom Neudietendorfer von-Bülow-Gymnasium Schüler, Kommunalpolitiker und Vereine zu einem Workshop mit dem anerkannten Vorbeugungsexperten und akademischen Direktor der Hochschule Vechta, Elmar Supe, eingeladen. Über die Koordinierungsstelle für Gewaltprävention bei der Thüringer Landesregierung waren auf Bemühen der GCE hin dafür aus dem Thüringer Kultusministerium Mittel zur Verfügung gestellt worden:
Elmar Supe plädierte dafür, Kinder stark zu machen durch positive Erlebnisse, durch Betonung des Positiven im eigenen Leben, aber auch durch Konsequenz im Setzen notwendiger Grenzen. "Innenweltschutz" nennt er dies und ist überzeugt: Innenweltschutz entzieht Gewalt, Kriminalität und Drogenmissbrauch die Basis. Ein zweiter Aspekt ist ihm wichtig. In Orten mit Erfahrungen wie dem Synagogenanschlag sind Bürger sensibilisiert und fragen: Was kann ich schon gegen Gewalt und Drogen tun? Die größte Wirkung erzielen nach seiner Erfahrung Präventionsräte, die nicht nur von Sozialpädagogen oder Mitarbeitern der Ämter getragen werden. Mitbürger, die nicht länger wegsehen wollen, aber auch Jugendliche aus "der Szene" reden miteinander. Eine These, die in Neudietendorf untermauert wurde: Auch junge Leute aus der Szene wollen hier mit den "Gutbürgerlichen" in einem künftigen Präventionsrat zusammenarbeiten. Gemeinsam wollen alle Gewalt und Drogen den Nährboden entziehen.
Infos und Kontaktvermittlung: GCE, Tel. 03 61 / 5 40 24 22
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 10.05.2001