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Bistum Erfurt

Neue Glocken in Rudolstadt

Seit 1942 erklingt erstmals wieder ein dreistimmiges Geläut im Turm der Pfarrkirche

Das Geläut ist wieder vollständig: Pfarrer Siegbert Keiling aus Bayreuth weiht die beiden neuen Glocken für die Pfarrkirche in Rudolstadt.

Rudolstadt -Die Pfarrgemeinde Mater dolorosa in Rudolstadt beging am 1. September die Feier der Glockenweihe. Am Nachmittag versammelten sich zahlreiche Menschen auf dem Pfarrhof. Die liturgische Weihe nahm in Auftrag von Bischof Joachim Wanke, Pfarrer Siegbert Keiling aus Bayreuth vor -zwischen beiden Gemeinden bestehen seit 1990 partnerschaftliche Beziehungen.

In seiner Ansprache ging Pfarrer Keiling vor allem auf die bewegte Geschichte des Geläutes der katholischen Kirche von Rudolstadt ein: Das erste Geläut bestand aus drei Glocken, die 1880 durch die Firma Otto in Hemelingen -heute Stadtteil von Bremen -gegossen worden waren. Die beiden kleineren Glocken mussten im Ersten Weltkrieg 1917 für Rüstungszwecke abgegeben werden. Daraufhin beschaffte sich die Gemeinde 1926 aus Apolda ein größeres Geläut mit den Tönen fis´, a´, und h´. Auch dieses Geläut überdauerte nur kurze Zeit. Bereits 1942 wurden die große und die kleine Glocke eingeschmolzen. Die mittlere Glocke blieb erhalten und wird derzeit von Hand geläutet.

Vor drei Jahren beschloss die Gemeinde, wieder ein dreistimmiges Geläut im Turm der Pfarrkirche erklingen zu lassen. Der Glockensachverständige Andreas Philipp aus Freiburg im Breisgau stand als fachkundiger Berater zur Verfügung. Er machte den Vorschlag, das zweite Geläut wieder aufleben zu lassen. So bräuchten nur zwei Glocken angeschafft zu werden. In der Gemeinde wurde für diesen Zweck sei dem Jahr 2000 gesammelt und gespendet.

Die beiden neuen Glocken wurden am 14. Juni in Bad Freidrichshall bei Heilbronn gegossen. Die größere Glocke trägt den Namen "Mater dolorosa", der Patronin der Kirche in Rudolstadt. Sie ist auf den Ton fis´gestimmt, hat eine Höhe von 855 Milimeter und ein Gewicht von 784 Kilogramm. Die kleinere Glocke erhielt den Namen "St. Elisabeth", der Patronin des Bistums. Diese Glocke hat eine Höhe von 715 Milimeter und ein Gewicht von 425 Kilogramm. Sobald der Ausbau des Glockenturmes abgeschlossen ist, werden die neuen Glocken neben der verbliebenen ihren Platz finden.

Pfarrer Joachim Belka

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 38 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 19.09.2002

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