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Bistum Magdeburg

Endlich mehr Platz in der Sakristei

Magdeburg, St. Sebastian: An der Kirche entstehen Kapitelshaus, Kapitelsfriedhof, Kreuzgang

Kapitelsfriedhof und neue Sakristei: Propst Kuschel vor der Baustelle an St . Sebastian. Hinten das Roncalli-Haus.

Magdeburg (ep) -An der Magdeburger Kathedral- und Propsteikirche St. Sebastian wird derzeit intensiv gebaut. An der Nordseite des alten Gotteshauses entstehen Kapitelshaus, Kreuzgang und Kapitelsfriedhof. Zudem wird die alte Sakristei saniert. So informiert eine Tafel vor der Baustelle gleich gegenüber dem Haupteingang zum Roncalli-Haus.

"Wir wünschen uns seit vielen Jahren die Vergrößerung der Sakristei von St. Sebastian", sagt Propst Josef Kuschel. "Wir brauchen mehr Platz, um Messgewänder und die vielen anderen Dinge für Kirche und Gottesdienst vernünftig unterbringen zu können. Zudem fehlen der Kirche Toiletten und ein notwendiger zusätzlicher Ausgang."

Über Jahre war daran nicht zu denken. Das Geld fehlte. Im Zuge des Baus des Roncalli- Hauses Mitte der 90er Jahre wurden für die Baufirmen Unterkünfte benötigt, erzählt Kuschel. Das leerstehende Gebäude an der Nordseite von St. Sebastian, in dem sich lange die Devotionalienhandlung Lux befand, wurde in Augenschein genommen, wegen seiner maroden Substanz jedoch kurzerhand abgerissen und durch Container ersetzt, in die die Baufirmen einzogen. Nach Fertigstellung des Roncalli-Hauses wurden die Container abgebaut. Zurück blieb freier Platz.

"Zu unseren Bestrebungen, die Sakristei zu erweitern und Toiletten zu bauen, kamen Überlegungen des Kathedralkapitels, an St. Sebastian -wie andernorts an Bischofskirchen üblich -einen Saal für die Sitzungen des bischöflichen Beratungsgremiums und einen kleinen Kapitelsfriedhof einzurichten", so der Propst, der selbst Domkapitular ist. Dazu auch Generalvikar Theodor Stolpe, als Dompropst Leiter des Domkapitels: "Der Friedhof ist nicht zuletzt eine Chance, das Domkapitel mehr ins Bewusstsein der Gläubigen zu bringen und zu beheimaten."

So entsteht nun dem Roncalli- Haus gegenüber, nördlich neben Sankt Sebastian, ein dreistöckiges Gebäude -das Kapitelshaus -in dem im Erd- und im ersten Obergeschoss die neue Sakristei untergebracht wird. Im zweiten Obergeschoss ist unter einem Spitzdach ein Raum geplant, der für Kapitelssitzungen, aber auch für Proben des Chores oder Kindergottesdienste genutzt werden soll, so Propst Kuschel. Zudem werden in dem Gebäude Toiletten installiert und der benötigte Nordeingang sowie ein rollstuhlgerechter Zugang in die Kirche geschaffen.

Dem Sakristei- oder Kapitelshaus schließt sich nach Osten entlang der Kirchenwand ein uförmiger Kreuzgang an. In seinem Innenraum soll Platz für die Bestattung der Domkapitulare entstehen. Die behördlichen Genehmigungen liegen vor. Die sich anschließende alte Sakristei wird saniert. Hier werden künftig ein Sakristei-Arbeitsraum sowie ein Beichtzimmer sein. Im zweiten und dritten Obergeschoss des Gebäudes entstehen Jugendräume, die von der Straße her separat zu begehen sind.

Weitgehend abgeschlossen ist die bauliche Neugestaltung des nördlichen Dachbereichs der Vierung der Kirche. Möglicherweise sollen den Vorstellungen des Architekten Gisbert Hülsmann aus Wachtberg folgend derzeit zugebaute romanische Fester wieder freigelegt werden, was die Änderung des Daches der alten Sakristei nötig machte. Generalübernehmer aller Bauarbeiten ist das Siedlungswerk St. Gertrud Magdeburg.

Propst Kuschel, als Pfarrer an St. Sebastian unmittelbar mit den umfangreichen Bauarbeiten konfrontiert, nimmt es gelassen. "Wir werden es schon hinbekommen", sagt er.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 38 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 19.09.2002

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