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Bistum Dresden-Meißen

Grundstein für Pfarrzentrum

Grundsteinlegung für den Neubau eines Pfarrzentrums und Kindergartens in Dresden-Neustadt

Weihbischof Georg Weinhold bei der Grundsteinlegung im Dresdner Norden

Dresden (tg) -Erst verzögerte sich der Baubeginn immer wieder, dann ging es schneller als gedacht: Das Erdgeschoss des neuen Pfarrzentrums mit Kindergarten der Dresdner Pfarrei St. Franziskus Xaverius ist fast schon im Rohbau fertig. Jetzt ist der Grundstein gelegt worden. "Dieses Haus soll ausstrahlen, was in unserer Gesellschaft oft fehlt: Glaube, Liebe und Hoffnung", sagte der Generalvikar des Bistums Dresden-Meißen, Weihbischof Georg Weinhold während der Zeremonie. Es gehe nicht nur um technische Parameter eines Gebäudes, sondern vor allem um Mitmenschlichkeit, die auf dem Grundstein des christlichen Glaubens aufbaue.

"Mit dem Pfarrzentrum und dem Kindergarten wird die Zukunft der Gemeinde vorbereitet", sagte Manfred Kaiser. Er ist Geschäftsführer der Manfred Kaiser GmbH, einer Immobilienfirma mit Sitz in Neumarkt (Oberpfalz), die die benachbarte ehemalige Garnisonkirche St. Martin erworben hat und sie sanieren ließ. Von dieser Firma erhielt die Gemeinde im Tausch auch das Grundstück für den Neubau. Mit diesem Neubau leisteten die Gemeinde und das Bistum "einen wichtigen und wertvollen Beitrag zur Sozialkultur der Stadt Dresden", so Kaiser.

Der Kindergarten, dessen Träger Träger der Dresdner Caritas-Stadtverband ist, nimmt nahezu zwei Drittel der gesamten Nutzfläche des zweistöckigen Gebäudes ein, die fast 1800 Quadratmeter umfasst. Dieser Gebäudeteil schließt sich im rechten Winkel an das Pfarrzentrum an. Mehrere Gruppenräume, Schlaf- und Mehrzweckräume bieten auf zwei Etagen Platz für insgesamt 87 Kinder. "Einen Hort wird es vorerst nicht geben", erklärte Gemeindepfarrer Bernd Fischer, "weil der Bedarf an Kindergartenplätzen so hoch ist."

Das Pfarrzentrum bekommt im Erdgeschoss Räume für Unterricht, für Gespräche und für einen Jugendtreff. Außerdem ein Büro und ein Archiv. Den größten Teil des Obergeschosses wird der 135 Quadratmeter umfassende Pfarrsaal einnehmen. Maximal 300 Personen könnten hier Platz finden, so Pfarrer Fischer. Daneben wird eine Zwei-Zimmer- Wohnung für den Pfarrer gelegen sein. Eine weitere, etwas kleinere Wohnung sei für Gäste oder einen Mitarbeiter der Pfarrei vorgesehen. Auf das Dach kommt eine Solaranlage, die sowohl warmes Wasser erzeugen kann als auch Strom.

Die Baukosten belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Den größten Teil davon übernimmt das Bistum Dresden-Meißen. Ihm stehen dazu auch Gelder vom Bonifatiuswerk zur Verfügung. Die Gemeinde selbst muss rund 250 000 Euro aufbringen. Für 27 zusätzlich geschaffene Kindergartenplätze bezahlt die Stadt Dresden 330 000 Euro.

Projektiert hat das Gebäude der Dresdner Architekt Werner Bauer. In seiner Gestaltung soll es sich den Gebäuden in der Umgebung anpassen. Die ersten Pläne gab es bereits 1999. Bauanträge der Gemeinde habe die Stadt jedoch zunächst abgelehnt, so Pfarrer Fischer. Der Flächennutzungsplan für das Gebiet sei geändert worden, die Gemeinde musste sich mit Umweltverbänden auf einen Kompromiss über eine Art "grünen Gürtel" verständigen -ein langwieriger Prozess mit Umplanungen, der den Baubeginn verzögert habe.

Eröffnet werden sollen Pfarrzentrum und Kindergarten am 30. April des kommenden Jahres. "Damit geht eine fast 60-jährige Odyssee für die Pfarrei zu Ende", sagt Pfarrer Fischer. Im Februar 1945 hatte sie Kirche und Pfarrhaus samt Grundstück in der Nähe des Albertplatzes in der Dresdner Neustadt verloren. Danach durfte sie einen Teil der Garnisonkirche St. Martin nutzen. Als Gemeindehaus dient ihr bislang ein ehemaliges Heizhaus der Schützenkaserne, das sich seit langem in marodem Zustand befindet.

Tomas Gärtner

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 40 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 10.10.2002

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