Familienfest statt Straßensammlung

Spremberg -Das Problem ist nicht neu: Die Bereitschaft, sich an der Caritas-Straßensammlung zu beteiligen nimmt ab. Das war ein Thema des Pfarrgemeinderates in Spremberg. Wenn sich schon keine Sammler finden, muss wenigstens eine Alternative her. Eine Benefizveranstaltung war im Gespräch. Doch es wurden auch andere Möglichkeiten diskutiert, wie eine zusätzliche Türkollekte, ein Event, eine Briefaktion, Sponsoring oder eine Listensammlung. Anfang des Jahres bekräftigte der Gemeindereferent seinen Vorschlag einer Benefizveranstaltung, zu der alle Einwohner eingeladen werden sollten, um somit öffentlichkeitswirksam zu bleiben. Diese beschloss der Pfarrgemeinderat im April einstimmig.

Nach fünfmonatiger Vorbereitungszeit fand am 22. September ein Familiennachmittag für alle Einwohner Sprembergs im Biergarten Mechlers Wies'n unweit der Pfarrkirche statt. Eröffnet wurde der Nachmittag mit Dixilandmusik, gefolgt vom Märchenspiel der eigenen Marionettenspielgruppe, Volkslieder wurden vom Kirchenchor der Pfarrei dargeboten, die Jugendlichen führten ein Laienspiel auf, zwei Kinder-Jazztanzgruppen der Stadt lösten bei den Gästen Begeisterung aus und den Schlusspunkt setzte die Band "Lebendig im Niemandsland" mit eigenem Lyrikrock. Begleitet wurde das Programm von Attraktionen wie Reiten für Kinder, Schminken, Bastelstraße, Bildermühle und Portraitmalerei. Außerdem konnten sich die Kinder auf dem Spielplatz des Geländes tummeln oder sich im Streichelzoo aufhalten. Die Gemeindeglieder hatten Kuchen gebacken, den die Frauen des Caritas-Helferinnenkreises verkauften und dessen Verkaufserlös der Caritasarbeit zukommen sollte, ebenso der Erlös, den eine Zahnärztin mit ihrem Töpferwarenbasar erzielte. Alle Beteiligten haben auf Geld verzichtet zugunsten des sozialen Anliegens. Auch die Wirtsfamilie, die den Getränkeverkauf übernahm, hat einen Teil ihres Gewinnes dem guten Zweck zukommen lassen. An diesem Nachmittag sind etwa 300 Gäste gekommen. Der Erlös erbrachte knapp 600 Euro. Bei allen Beteiligten gab es ein durchweg positives Echo und den Wunsch, eine derartige Veranstaltung auch im nächsten Jahr zu wiederholen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 40 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 10.10.2002