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Bistum Görlitz

Mit Musik und Tanz Spenden erbeten

Familie Schönberg aus Nauendorf für Hochwassergeschädigte auf Tournee

Programm für den guten Zweck: Familie Schönberg bei ihrem Auftritt in Cottbus.

Cottbus (ks) -"Es gibt so viele, die bisher leer ausgegangen sind nach dem Hochwasser. Für sie wollen wir singen und spielen und um eine Spende bitten." Mit diesen Worten eröffnet Kerstin Schönberg (38) den ersten Benefizauftritt zu Gunsten Hochwassergeschädigter.

Mit ihren Töchtern Samina (10) und Talita (8) führt sie vor etwa 40 Senioren der Propsteigemeinde St. Maria Friedenskönigin in Cottbus ein buntes Programm vor. Zum Repertoire gehören selbst geschriebene Lieder, Gedichte, Tanzstücke und alte deutsche Schlager, mal umgedichtet, mal im Originaltext.

Vater Harald Schönberg (40) bleibt im Hintergrund und besorgt die Requisiten. Er ist Hausmeister im Caritasheim St. Ursula in Nauendorf in der Sächsischen Schweiz. Dort erlebte er mit seiner Familie hautnah die Not der vom Hochwasser Betroffenen. "In der ersten Hochwassernacht brachte uns Pfarrer Büchner immer wieder neue Opfer der Flut aus Pirna, deren Häuser bereits betroffen waren. Fünfzig Betten hat das St. Ursula- Haus im Normalfall. Hundert Opfer fanden dort in diesen Tagen das erste Dach über dem Kopf", berichtet er. "Die ganze Familie war im Einsatz. Decken mussten bezogen werden, Matratzen wurden herbeigeschafft , Essen wurde bereitet, und auch die Kinder halfen nach Kräften mit." Obwohl die staatlichen Hilfsprogramme angelaufen sind, bekommt nicht jeder etwas von den eingegangenen Spenden ab. In der Pfarrei Pirna ist die Not nach wie vor spürbar. "Und da wollten wir etwas tun", ergänzt Frau Schönberg.

Die Familie hatte schon früher für die Gäste des Hauses ein Unterhaltungsprogramm erarbeitet, mit dem man zu Familienfeiern und in der Gemeinde für Freude sorgte. Auch zu einer "Tournee" im Eichsfeld waren sie schon unterwegs. Ganz stolz berichtet Kerstin Schönberg, von den rund vierzig Auftritten die in diesem Jahr schon zusammen kamen.

Für die nächsten Tage sind mehrere weitere Auftritte für den guten Zweck vereinbart. So in der Gemeinde der Methodisten, der Baptisten, im evangelischen Wichernstift und in Heimen anderer Träger im Umland von Cottbus. Während der Herbstferien wollen die Schönbergs die begonnene Tournee fortsetzen.

Im ersten Lied hieß es: "Wir hören erst auf, wenn sie alle lachen!" Das zu verwirklichen, war den drei Laienkünstlern ein Leichtes. Beim Schlusslied musste sich mancher eine Träne der Rührung verkneifen, als Samina und Talita auf die Zuhörer zugingen, die Hand reichten zu dem bekannten Liedtext: "Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 42 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Freitag, 18.10.2002

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