Solidarität mit Flutopfern
Jugendliche aus Hoyerswerda halfen Hochwassergeschädigten in Deutschland und Tschechien
Hoyerswerda (re / tdh) -Gelebte Zeichen der Nächstenliebe setzten Jugendliche aus Hoyerswerda in den vergangenen Wochen in Dresden, aber auch in Kly / Tschechien bei Prag. Durch Pfarrer Vinzenz Brendler aus Dresden erfuhr die Gemeinde von dem Schicksal der Familie Woschik aus Dresden. Die vierköpfige Familie mit Tochter Lydia (2) und Sohn Simon (8 Monate) hatte erst vor 2 Jahren ihr Familienhaus gebaut. Als das Jahrhunderthochwasser kam, nahm ihr Haus großen Schaden. Kellerräume und das Erdgeschoss standen unter Wasser, vieles war beschädigt und unbrauchbar.
Kaplan Roland Elsner und die Ministranten der Gemeinde wollten der Familie auf ihre Art und Weise helfen. Jeweils nach den Gottesdiensten verkauften sie selbstgebastelte Kerzen, hausgemachte Marmelade und verschiedene Kuchensorten, gespendet von Mitgliedern der Gemeinde. Dank der Kaufbereitschaft aller hat die Ministrantengruppe auf diesem Wege in nur zwei Wochen 450 Euro erwirtschaftet. Von diesem Geld wurde eine neue Waschmaschine für Familie Woschik angeschafft, die sich sehr über den Einsatz der Gemeinde aus Hoyerswerda freute.
Doch dies war nicht die einzige Aktion von Jugendlichen aus Hoyerswerda zur Unterstüzung von Flutopfern. Zehn Jugendliche aus der Gemeinde und 13 weitere junge Leute aus der Partnergemeinde Letohrad / Tschechien hatten den Entschluss gefasst, Flutopfern aus dem benachbarten Tschechien zu helfen. Über die Pfarrei in Lethorad wurde der Kontakt zu einem kleinen Ort namens Kly / Tschechien bei Prag hergestellt. "Was wir dort vorfanden, überstieg alle Vorstellungen, die wir uns im Vorfeld mit Hilfe der Medien machen konnten", so Kaplan Elsner. "Wir kamen in einen Ort, in dem ganze Häuser und Straßen weggespült waren. Gerade mal dreißig Einwohner waren noch in dem kleinen Ort geblieben. Es ist kaum noch was übrig von dem, was die Menschen einmal aufgebaut haben."
Neun bis zehn Stunden am Tag waren die Jugendlichen dort mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Kurze Erholung gab es nur in einem eigens eingerichteten Schlaflager. Nach vier Tagen tatkräftiger Unterstützung ging es dann für die jungen Helfer wieder zurück in ihre Heimatgemeinden. In den Gesichtern der Einwohner aus Kly hinterließen sie auch nach der Abreise den Ausdruck großer Dankbarkeit .
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 24.10.2002