"Viele Schätze und Aha-Erlebnisse"
20 Frauen schließen religionspädagogischen Kurs ab / Chance für Glaubensunterweisung

Magdeburg (al/tdh) -"Bei welcher Gelegenheit bekommt man schon mal von einem Pfarrer Sekt eingeschenkt und vom Bischof persönlich das Glas serviert?" 20 Frauen aus verschiedenen Pfarreien des Bistums kamen am 18. Oktober in diesen Genuss und stießen mit dem Bischof und den Seelsorgern ihrer Heimatgemeinden auf den erfolgreichen Abschluss ihres "Religionspädagogischen Grundkurses" an. Das dreijährige Seminar diente der Weiterbildung ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und wurde von Ordinariatsrätin Amalia Christl von der Abteilung Kinderpastoral geleitet.
Bischof Leo Nowak überreichte jeder Teilnehmerin ein Zertifikat und damit die Bestätigung, dass sie in der Gemeinde die religiöse Begleitung von Kindern verantwortlich mitgestalten darf. Zuvor hatte er mit großem Interesse gehört, wie die Frauen von den "Schätzen" berichteten, die sie in den zurückliegenden Seminaren entdeckt oder erworben haben. "Jedes der 21 Wochenenden hat sich gelohnt," meinte Angelika Schminke aus Bernburg. "Wir hatten jedes Mal unsere Aha-Erlebnisse und nahmen nicht nur viel neues Wissen, Materialien und Arbeitshilfen, sondern vor allem das Gefühl mit, in unserem eigenen Glauben bereichert worden zu sein."
Gemeinsam mit den jeweiligen Referenten wurde eine breite Themenpalette bearbeitet: Im Bereich Liturgie, Bibelauslegung, Sakramentenlehre und Dogmatik erweiterten die Frauen das eigene theologische Wissen. Kinderpsychologie und Überlegungen, wie der Glaube heute vermittelt und weitergegeben werden kann, waren auch bei den geübten Müttern oder Kindergärtnerinnen gefragt. Einen Schwerpunkt bildete die praktische Einübung von Methoden für die Arbeit mit Kindern in der Katechese oder in Gruppen. Die Frauen erhielten viele Anregungen zur Gestaltung des Kirchenjahres, die in der Gemeinde und in der eigenen Familie eingebracht werden können.
Die meisten Teilnehmerinnen hatten schon vorher ehrenamtlich in ihrer Gemeinde mitgearbeitet, Kindergruppen geleitet, Familiengottesdienste vorbereitet oder unterstützend im Bereich des Religionsunterrichtes mitgewirkt. "Aber nun fühle ich mich sicherer," betonte Christel Besseler aus Magdeburg-Nord. Einige Frauen gewannen durch den Kurs den Mut, neue Aufgaben zu übernehmen.
Die beim Seminar-Abschlussabend anwesenden Pfarrer begrüßten das Engagement der Ehrenamtlichen ausdrücklich. Angesichts der Situation in den Gemeinden mit kleinen Kindergruppen und wenigen Religionslehrern gelte es, neue Wege bei der Glaubensunterweisung zu beschreiten. Da sei es gut, auf die verantwortungsvolle Mitarbeit von ausgebildeten Laien zurückgreifen zu können. Weitere Fortbildungsangebote dieser Art seien äußerst wünschenswert.
Als einer der vielen Schätze des Kurses wurde von den Teilnehmerinnen die offene Atmosphäre und der gute Austausch untereinander genannt. "Von konservativ bis progressiv war alles vertreten. Aber jede ließ die andere gelten, und so gab es sehr fruchtbare Gespräche," lobte Maria Jazdzewski aus Ilsenburg das Miteinander.
"Wir sind sehr vertraut geworden und haben in unserem Kreis eine Gruppe gefunden, in der man frei über Glauben, Anfragen und Zweifel sprechen kann", sagte Antonie Lange aus Bernburg. Und: "Durch diesen persönlichen guten Draht habe ich einen stärkeren Bezug zum Bistum erhalten und gelernt, ohne Berührungsängste mit Anliegen an die Verantwortlichen heranzutreten. Ich hoffe darum sehr, dass Veranstaltungen wie dieser religionspädagogische Grundkurs auch in Zukunft angeboten werden und sich viele Frauen und Männer diese Chance zur Glaubensweiterbildung gönnen!"
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 31.10.2002