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Bistum Erfurt

Hilfe für Mütter in Not

Der Caritas-Babykorb hat sich in Thüringen bewährt

Erfurt (cpd / as) -Fünf Babys konnten gerettet werden. Die Kinder haben inzwischen Adoptiveltern gefunden. Vor einem Jahr ist der Erfurter Babykorb an der Frauenklinik eingerichtet worden. Getragen wird das Projekt "Ausweg" für Frauen und Mütter mit Kindern in Not vom Caritasverband für das Bistum Erfurt und den Schwestern vom Guten Hirten in Erfurt. Partner sind neben der Frauenklinik auch das Jugendamt der thüringischen Landeshauptstadt. Gemeinsam zog man jetzt Bilanz.

Das Projekt sei inzwischen thüringenweit bekannt, betonte Diözesan-Caritasdirektor Bruno Heller am 28. Oktober vor Journalisten in Erfurt. Wichtigste Formen der Arbeit seien Beratung, Gespräche, die Möglichkeiten der anonymen Geburt und der Babykorb. "Informationen über die Telefonseelsorge und die Erfurter Frauenschutzwohnung bei den Schwestern vom Guten Hirten erwiesen sich als wichtiger Bestandteil des Projektes", stellte Heller fest.

Befürchtungen, mit dem Projekt könnten sich "Schleusen" öffnen, um ungewollte oder gar behinderte Kinder loszuwerden, hätten sich als falsch erwiesen, sagte der Leiter des Erfurter Jugendamtes, Hans Winklmann. Fragen und Probleme der Adoption verhandele man in der Projektpartnerschaft gemeinsam und entscheide auf höchster Ebene.

Als konstruktiv und unkompliziert bezeichnete Professor Udo Hoyme von der Erfurter Frauenklinik die Zusammenarbeit zwischen den Partnern. Ohne konkrete Zahlen zu nennen, sprach er von mehreren Neugeborenen, die im Rahmen des Gesamtprojektes aus der Frauenklinik in so genannte "Pflegenester" des Jugendamtes vermittelt wurden. Eine wichtige Aufgabe sieht der Arzt darin, Frauen zu helfen, sich nicht straffällig zu machen. Da heute jedes vierte Kind intensivpflegebedürftig sei, sprach sich der Klinikdirektor eindeutig für eine weitere Anbindung des Babykorbs an die Klinik aus.

Schwester Benedikta von den Schwestern vom Guten Hirten wies noch einmal auf die Wichtigkeit des Projektes hin. "Alles ist besser, als ein Kind einfach zu verlassen, es auszusetzen oder gar zu töten", sagte sie.

Projekt Ausweg für Frauen und Mütter in Not, Tel. (03 61) 6 43 17 14,
Telefonseelsorge: 08 00 / 1 11 01 11, Frauenklinik: (03 61) 7 81 41 42.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 45 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 07.11.2002

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