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Bistum Görlitz

Immer Gelegenheit für ein Schwätzchen

Caritas, Malteser Hilfsdienst und Pfarreien bieten in Cottbus Seniorentreffs an

Gemeinschaft erleben: Seniorenkreise bieten eine willkommene Abwechslung.

Cottbus (ks / tdh) -Die Zahl der älteren Menschen nimmt stetig zu. Wenn man den Statistiken glaubt, wird die deutsche Bevölkerung in 30 bis 40 Jahren zu 50 Prozent aus über 60-Jährigen bestehen. Die Pfarreien und Verbände tragen dieser Tendenz mit zunehmend mehr Angeboten für Senioren Rechnung. In Cottbus gibt es beispielsweise fünf verschiedene Freizeitangebote für ältere Menschen.

"Zu Hause sitzen und die leeren Wände angucken, das ist nichts für mich. In meinem Wochenplan ist der Mittwoch bei den Maltesern eine feste Größe." Das sagt Herta Rühtz (79) und lauscht gespannt einer Geschichte, die der Geschäftsführer des Cottbuser Malteser Hilfsdienstes, Michael Doll, den etwa 20 Senioren vorliest. Breits vor vier Jahren ist der "Malteser Mittagstisch" entstanden. Der Tag beginnt mit dem Rosenkranzgebet und der heiligen Messe. Nach einem kleinen Vormittagsprogramm findet das gemeinsame Mittagessen statt. Der Malteser Mittagstisch endet am frühen Nachmittag mit einem Kaffeklatsch. Eine von vielen Möglichkeiten für ältere Menschen den Tag unter Gleichgesinnten zu verbringen.

Eine ähnliche Einrichtung ist der "Seniorentreff im Haus der Caritas". Mittwochs ab 14 Uhr und freitags ab halb zehn steht das Haus der Caritas für Senioren aus dem ganzen Cottbuser Stadtgebiet offen. Nach der Kaffeetafel werden hier unterschiedlichste Themen angeboten: "Hier ist alles schön. Egal ob wir einen Vortrag hören, basteln oder singen. Am allerschönsten sind die Spielrunden", erzählt Brigitte Richter (78). Und sie ergänzt: "Hier sind immer alle freundlich zueinander. Das gefällt mir."

Die Freitage im Haus der Caritas stehen ganz im Zeichen der sportlichen Betätigung. Mit Gymnastik unter Anleitung einer Physiotherapeutin werden die Muskeln in Schwung gehalten. Viel älter als diese Angebote der Malteser oder der Caritas sind die Rentner- und Seniorenkreise in den Pfarrzentren. In der Propstei St. Maria Friedenskönigin ist jeden Dienstag, in der Christusgemeinde jeden Donnerstag Seniorenmesse. In beiden Gemeinden kommen zu jedem Treffen etwa 40 Teilnehmer zusammen. Sie beten gemeinsam den Rosenkranz, feiern eine heilige Messe und trinken anschließend zusammen im Pfarrhaus Kaffee.

Oft sind bei den Seniorenangeboten die Frauen in der Überzahl. Besonders in der Christusgemeinde mischen sich aber auch einige Männer unter die Teilnehmer. Neuigkeiten werden ausgetauscht und es findet sich immer jemand, mit dem man sich angeregt unterhalten kann, sagen die Senioren.

So wie Brigitte Gaede (79) halten es manche: "Ich gehe zu den Maltesern genau so gerne wie zu der Caritas und zum Seniorenkreis der Christusgemeinde. Überall finde ich nette Menschen. Man spürt, dass auch andere die gleichen Sorgen haben, wie man selbst. Das tut gut, diese Menschen zu treffen."

Darüber hinaus entstand 1993/ 1994 in der Propsteigemeinde der "Kreis 60 plus/minus". Jeden Dienstag nach der Seniorenmesse trifft sich hier eine Gruppe von etwa 25 "Jungrentnern". Themen wie "erneuerbare Energie" und "Probleme der Umwelt" sorgten für lebendige Diskussionen.

Schwester Erika Mielke von den Maltesern drückt aus, was wohl für alle Seniorengruppen gilt: "Es entsteht eine Gemeinschaft, die offen für alle ist. Man spricht miteinander und hört einander zu. Jeder Einzelne wird wahrgenommen und Fehlende werden gleich vermisst."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 45 des 52. Jahrgangs (im Jahr 2002).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 07.11.2002

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