Ein Band von Sydney nach Neuhausen
Jugendliche feiern Vigil mit dem Papst in Sydney und Neuhausen
Helena Kircher aus Drebkau ist gar nicht traurig, dass sie nicht in Sydney dabei sein kann: "Hier ist es schöner. Es ist ein kleinerer Kreis", sagt die 17-Jährige. Sie ist vor allem hier, um neue Leute kennenzulernen. Das Wetter stört sie nicht. "Hier regnet es die ganze Zeit, in Sydney ist es kalt, aber das macht uns nichts aus", sagt sie.
In Workshops hatten die Jugendlichen am vergangenen Sonnabend den Höhepunkt des "Kleinen Weltjugendtages" im Don-Bosco-Haus in Neuhausen, die nächtliche Vigil, vorbereitet.
Während einige Jugendliche Szenen aus der Apostelgeschichte mit Lego-Bausteinen darstellten, bildeten andere das Weltjugendtagslogo mit farbigem Sand nach.
Als "ergreifend" bezeichnet Diözesan- Jugendseelsorgerin Ingrid Schmidt die Atmosphäre während der Vigil. Zwischen 23 und ein Uhr morgens beten die Jugendlichen. Auf der Leinwand läuft unterdessen die zeitversetzte Übertragung der Vigil aus Sydney, die tatsächlich bereits längst vorbei war. Acht Stunden Zeitunterschied liegen zwischen Deutschland und Australien. Die Aussetzung des Allerheiligsten findet real in Neuhausen statt, nicht vor Fernsehbildern wird gebetet.
Eine vor der Vigil geplante Live- Schaltung von der Pilgergruppe aus dem Bistum Görlitz in Sydney zu den versammelten Jugendlichen in Neuhausen scheiterte leider. Die technischen Möglichkeiten wären vorhanden gewesen. Nur hatte die Gruppe in Sydney schon früh zur Vigil aufbrechen müssen, so dass es nicht mehr möglich war, aus einem Internetcafé eine Video- Botschaft zu senden.
Robert Taugs aus Görlitz sieht die Bilder aus Sydney mit Wehmut. Er wäre gerne live in Sydney dabei gewesen. Aufgrund seiner Ausbildung konnte der 21-Jährige nicht hinfahren. Sydney sei halt sehr weit weg und eine Reise dementsprechend teuer. Dass der nächste Weltjugendtag in der spanischen Hauptstadt Madrid stattfinden wird, sorgt dementsprechend nicht nur bei den spanischen Pilgern in Sydney für Freude.
Von Markus Kremser