Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!

Erfahrung von Weltkirche

Ostdeutsche Teilnehmer des Weltjugendtages ziehen Bilanz

Sydney / Leipzig (tdh). 250 Jugendliche aus dem Tag des Herrn-Verbreitungsgebiet waren beim Weltjugendtag in Sydney dabei. Ostdeutsche Teilnehmer und Verantwortliche ziehen eine positive Bilanz.
"Die Reise war für uns alle so ereignisreich, dass wir sicher noch einige Zeit brauchen werden, um die vielen Eindrücke zu verarbeiten", sagt Markus Kurzweil. Er ist Priesterkandidat und war mit 15 weiteren jungen Christen aus seinem Bistum Görlitz beim Weltjugendtag in Sydney dabei. Jetzt ist er wieder zu Hause und sichtet die Fotos. "Höhepunkte gab es in den knapp drei Wochen eine Menge." Schon die ersten Tage in Melbourne bei Gastfamilien gehörten dazu: "Dies bot uns die Gelegenheit, Australier in ihrem Leben, Denken und in ihrer Glaubenspraxis hautnah erleben zu dürfen." Besonders die Tage in Sydney waren voller Höhepunkte. Kurzweil: "Ich denke an den Kreuzweg durch die Stadt. Ich erinnere mich an die ergreifende Vigil und schließlich den großen Abschlussgottesdienst. Gerade für die Jugendlichen in der ostdeutschen Diaspora ist das Erfahren der Universalkirche beim Weltjugendtag eine Erfahrung, die sie in ihrem Glauben stärken kann und dazu befähigt, zu Hause Zeugnis geben zu können."

Dieselben Lieder in verschiedenen Sprachen

Auf diese Erfahrung von Weltkirche weist auch Holger Rehländer von der Jugendseelsorge des Bistums Dresden-Meißen hin: "Für mich war es eine tolle Erfahrung der Weltkirche. In der Bahn haben wir mit Brasilianern zusammen gesungen und festgestellt, dass wir dieselben Lieder - nur halt in unterschiedlichen Sprachen - kennen. In Melbourne und Sydney sind wir Christen aus der ganzen Welt begegnet und haben mit ihnen den Glauben gefeiert."

Dabei waren die Tage in Australien aber nicht nur ein großartiger Event, der den jungen Leuten lange im Gedächtnis bleiben wird. Immer wieder regten die unterschiedlichen Angebote dazu an, vor allem im persönlichen Gespräch über die wichtigen Fragen des Lebens nachzudenken, berichtet Holger Rehländer. Da ging es darum, wie man den Weg Gottes für das eigenen Leben finden kann, warum ein christliches Konzert mit einer eucharistischen Anbetung endet, aber auch um die Frage: Warum rufen die Leute alle "Benedetto" und nicht "Jesus Christus"?

Markus Kurzweil findet, dass vor allem Passagen in den Ansprachen des Papstes zum Nachdenken angeregt haben: "Wenn Papst Benedikt davon spricht, dass die Jugendlichen ihren Beitrag dazu leisten sollen, Egoismus, Habgier und Oberflächlichkeit durch Solidarität, Respekt und Hoffnung zu ersetzen und dabei auch auf die Kraft des Heiligen Geistes und nicht nur ihrem eigenen Können zu vertrauen, dann finde ich das schon kritisch nachgefragt."

Anderen mutig vom eigenen Glauben erzählen

Konkret eingefordert hat der Papst auch das missionarische Engagement der jungen Christen. "Der Papst hat - in seinen kurzen Ansprachen auf Deutsch - die Jugendlichen aufgefordert, mutig von ihrem Glauben zu erzählen und in der Heimat mit anderen darüber ins Gespräch zu kommen", sagt Holger Rehländer. Dieses missionarische Anliegen des Papstes greift auch Markus Kurzweil in seinem Rückblick auf den Weltjugendtag auf: "Ihr sollt christliche Zeugen sein - das fordert uns auf, aus unserem manchmal zu stark binnenkirchlichen Leben herauszutreten und in die Öffentlichkeit zu gehen. Papst Benedikt hat immer wieder in seinen Ansprachen ein mutiges Bekenntnis zum Glauben an Christus gefordert. Und das hat Folgen: Denken wir an den Umgang mit Gewalt, an Bewahrung der Schöpfung, an den Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit. Ein Leben mit Christus im Alltag hinterfragt Gier, Geld und so manche falschen Versprechungen, die eben keine Antworten auf die Fragen geben, die das Leben an uns stellt."