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"Und jetzt pssst: Aufnahme!"

Katholisches Leben im Dekanat Gera ist jetzt regelmäßig im Bürger-TV zu sehen

Gera. Seit Ostern sind die Christen von Gera mit eigenen Fernsehbeiträgen im Offenen Kanal ihrer Stadt vertreten.

Kameraleute und Schnitttechnik stellt der Offene Kanal Gera. Das Drehbuch für den Bericht über die RKW im Kloster Wechselburg verantwortet Dekan Klaus Schreiter.

Der Geraer Dekan Klaus Schreiter ist schon vieles gewesen: Weltreisender und Hausherr im Rosenzelt während der Bundesgartenschau 2007 zum Beispiel. Neuerdings übernimmt er aber auch immer mal wieder den Job eines Regisseurs. Denn seit Ostern sind im Offenen Kanal (OK) Gera katholische und evangelische Gemeinden im Wechsel mit der Freikirchlichen Gemeinde mit eigenen Beiträgen zu sehen. Ein solches Programmfenster gebe es bei keinem anderen Bürgerfernsehen in Deutschland, sagt Dekan Schreiter.

Das "Wort zur Woche" wird jeden Mittwoch neu gesendet. Für die Inhalte sind die Auftraggeber selbst verantwortlich. Der Offene Kanal stellt ein Kamerateam und so genannte Cutter, die das Filmmaterial für einen Fernsehbericht zurechtschneiden. Pfarrer Schreiter hat gemeinsam mit anderen aus seinem Dekanat beim OK auch an einem Kurs im Drehbuchschreiben teilgenommen. "Zehn Minuten", sagt Schreiter, "länger sollte ein solcher Beitrag nicht sein, aber so können wir zeigen, was Kirche bei uns vor Ort leistet."

Mindestens einmal im Monat zeigt der OK Gera nun katholisches Leben, und - weil sich das Programm innerhalb einer Woche fortlaufend wiederholt - das bis zu vier Mal am Tag. Der OK erreicht Haushalte mit Kabelanschluss in ganz Ostthüringen. Für die neue "Wort-zur-Woche"-Sendung, die seit Mittwoch (20. August) läuft, packte Dekan Schreiter zwei Kameramänner in sein Auto und fuhr mit ihnen ins Kloster Wechselburg. Dort verbrachten 24 Kinder aus seiner Geraer Gemeinde St. Elisabeth in der vorvergangenen Woche ihre Religiösen Kinderwoche (RKW).

"Kinder aus Gera machen Ferien im Kloster" - den Titel hat Klaus Schreiter schon im Kopf, als er mit dem Drehbuch in der Hand seinen Gemeindenachwuchs heranwinkt. In der romanischen Basilika sollen sie noch schnell für ein paar Aufnahmen einige RKW-Lieder singen, bevor die Benediktiner die Mittagshore beten. Einmal Probesingen, "und jetzt pssst: Aufnahme!" Dekan Schreiter gibt den beiden Kameraleuten ein Zeichen.

Nach wenigen Minuten die erste Unterbrechung. "Bitte nicht in die Kamera gucken", ruft Daniel Korochov. Der 20-Jährige absolviert gerade ein Praktikum beim OK Gera. Sein Kollege Martin Breul hält geduldig die schwere Mikrofonangel mit dem grauen, wuscheligen Windschutz hoch. "Je mehr Aufzeichnungen wir machen, desto einfacher haben wir es nachher beim Schneiden des Beitrages", sagt er.

Eine Stunde später ist erst die Hälfte des Drehbuchs im Kasten. Immerhin konnte Regisseur Schreiter durchsetzen, dass die Interviewer - jugendliche RKWHelfer - ihre Fragen an die Kinder mit einem Handmikrofon stellen. "So kennt man das doch aus dem Fernsehen", davon ist er überzeugt. "Bei so einem Dreh ist ganz schön viel gestellt", sagt später der elfjährige Fabian, "Aber anstrengend ist es nicht." Dennoch, als Pfarrer Schreiter schließlich die Mittagspause ausruft, sind Fabian und die anderen Kinder dann doch ein bisschen froh.

Der Beitrag über die RKW im Kloster Wechselburg läuft noch bis einschließlich kommenden Dienstag auf dem Offenen Kanal Gera.

Von Katharina Handy

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