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"Du sollst ein Segen sein"

St. Elisabeth-Kirche in Sondershausen wurde 100 - Erster Jubiläumsabschnitt im August gefeiert

Sondershausen. Vor 100 Jahren wurde in Sondershausen die St. Elisabeth-Kirche gesegnet. Dieses Jubiläum wurde in einem ersten Festabschnitt vom 14. bis zum 18. August begangen. Drei weitere Festabschnitte werden bis zum Ende des Jahres folgen.

Die Aufführung des Laienspiels zur Geschichte

"Du sollst ein Segen sein." Unter dieses Motto stellte die katholische Gemeinde in Sondershausen den ersten Tag ihrer Jubiläumstage, die aus Anlass des 100. Jahrestages der Segnung ihrer St. Elisabethkirche gefeiert wurden. Die Festpredigt hielt Pfarrer im Ruhestand Dr. Paul Christian, der mit dem ehemaligen Pfarrer von Sondershausen, Wilhelm Palesch befreundet ist. Paul Christian machte deutlich, dass auch die Kirche für die Gemeinde zum Segen wurde. In schwierigen Zeiten - so im Nationalsozialismus oder später in der DDR - fanden hier Menschen einen Ort, an dem sie gestärkt wurden. Einen Ort, an dem sie ihrem Glauben treu bleiben konnten.

Paul Christian machte zudem deutlich, dass es die Berufung der Christen ist, Segen für alle Menschen zu sein. Dazu gehört das Hinausgehen, so wie es die Kirchenpatronin Elisabeth vorgelebt hatte, betont er in seiner Predigt. Hinaus zu den Menschen der Stadt, hinaus zu denen, die ein freundliches Wort, ein Lächeln oder sogar Hilfe und Unterstützung brauchen. Allerdings ist es mit dem Segen nicht so einfach, sagte Paul Christian. Hinter dem Segen steht das Kreuz, aus ihm entfaltet sich seine ganze Kraft.

Gäste aus Tscheljabinsk feierten mit


Zum Abschluss des Eröffnungsgottesdienstes hatte Ortspfarrer Günther Albrecht alle eingeladen, sich von einem der anwesenden Priester segnen zu lassen. Darunter war Pfarrer Wilhelm Palesch, der von 1969 bis 1985 die Gemeinde leitete und der heute in Tscheljabinsk in Sibirien lebt. Zusammen mit Wilhelm Palesch kamen engagierte Gemeindemitglieder aus Tscheljabinsk nach Sondershausen, um zusammen mit der Gemeinde zu feiern.

Das Wirken von Pfarrer Palesch in Sondershausen ist unvergessen, auch bei den Verantwortlichen der Stadt. So wurde ihm am Sonntag die Ehrengabe der Stadt Sondershausen überreicht, die der Ehrenbürgerwürde entspricht (mehr dazu in einer der nächsten Ausgaben).

Sondershausens Bürgermeister Joachim Kreyer (CDU) würdigte die katholische Gemeinde und ihre Seelsorger. Er sagte: "Die Kirchgemeinden unsere Stadt haben eine große Bedeutung für die heutige Gesellschaft. Und wenn ich mir überlege, mit welcher Sorgfalt und mit welcher Liebe unsere Vorfahren ihre Kirchen gebaut haben, so kann ich nur sagen, sie haben nicht falsch gelegen." Der katholischen Gemeinde selbst wünschte Bürgermeister Kreyer, dass die gute ökumenische Zusammenarbeit im Ort fortgesetzt wird, eine "gedeihliche Entwicklung und Gottes Segen" sowie alles Gute bei der bevorstehenden Sanierung der nunmehr 100-jährigen Pfarrkirche.

Pfarrer Günther Albrecht wies während der Feier darauf hin, dass in der kommenden Zeit einiges zu tun sein wird. So unter anderem der Rückbau und die Neugestaltung des Eingangsbereichs, die Sicherung des Baus und seine Reinigung. Unterstützt wird das Vorhaben der Gemeinde unter anderem von der Stadt, dem Freistaat Thüringen und vom Bistum Erfurt.

Höhepunkt des ersten Abschnitts der Jubiläumsfeierlichkeiten waren neben einer Lichterprozession durch die Stadt am Samstag der Gottesdienst mit Bischof Joachim Wanke aus Erfurt, das Gemeindefest und die Aufführung des Laienspiels "Erinnerungen einer Hundertjährigen - Ein Glockenspiel aus Sicht der Kirchenfenster", an der der Bischof ebenfalls teilnahm.

Weitere Höhepunkte bis zum Jahresende


Am Montag ging der erste Abschnitt der Feiern in Sondershausen mit einer heiligen Messe in Erinnerung an den ersten Werktagsgottesdienst in der Elisabeth- Kirche im Jahr 1908 zu Ende. Sie stand unter dem Motto "Mit Gott im Alltag leben". Für September sind kirchenmusikalische Tage mit Konzerten, darunter mit den Dresdner Kapellknaben vorgesehen, im Oktober finden die Missio- Tage statt und im November wird als vierter Höhepunkt das Patronatsfest und das Gedenken der Verstorbenen begangen. Am 23. November wird Joachim Kardinal Meisner aus dem Erzbistum Köln in Sondershausen zu Gast sein.

Von Holger Jakobi

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