Besser als "daheeme rumhängen"
Salesianer in Chemnitz luden Förderer und Freunde zu einer Begegnung ein
"Der Zirkus ist schön. Es ist eine Abwechslung und ich brauche nicht daheeme rumhängen", sagt Patrick. Seit vier Jahren macht er bei Birikino mit. Unter diesem Titel läuft das Zirkusprojekt des Don-Bosco-Hauses in Chemnitz, eines der vielen Angebote für benachteiligte Kinder und Jugendliche und ihre Familien. Inzwischen ist Patrick schon ein richtiger kleine Zirkuskünstler geworden: Er fährt Einrad, zeigt Kunststücke mit dem Diabolo oder am Trapez. Auch seine beiden Geschwister Dominik und Nadine sind dabei. Und sogar die Eltern machen mit: Mutter Ramona Quast hat bei den diesjährigen Zirkuswochen in den Sommerferien mit gekocht und Vater Meik hat sich dort engagiert, wo ein Handwerker gebraucht wurde. "Auch wenn ich nichts mit Kirche zu tun habe, ich gehe gerne hierhin", sagt Ramona Quast.
Die rund ein Dutzend Freunde und Förderer der Arbeit der Salesianer, die aus der Umgebung von Chemnitz sind, aber auch aus München und Köln, der
Oberpfalz und dem Sauerland angereist sind, hören gespannt zu. Zum ersten Mal hatte das Don-Bosco-Stiftungszentrum zu einer solchen Begegnung nach Sachsen eingeladen. Höhepunkt war dabei die Zirkusgala "Birikino and Friends", bei dem die Kinder in einem richtigen Zikruszelt vorführten, was sie in einer Woche einstudiert hatten.
In Chemnitz engagieren sich die Salesianer neben der Arbeit in einer Pfarrei im Don-Bosco-Jugendwerk in Burgstädt, in dem 450 benachteiligte Jugendliche einen von 35 Berufen erlernen können, und mit dem Don-Bosco-Haus in der offenen Jugendarbeit im Stadtteil Sonnenberg. Warum gerade letzteres so wichtig ist, begründet Pater Albert Krottenthaler: "Der Sonnenberg ist trotz aller Sanierungsversuche ein Wohngebiet mit großen sozialen Problemen geblieben. Allein der Anteil der Hartz-IV-Empfänger ist hier fast dreimal so hoch wie im Stadtdurchschnitt." Das Don-Bosco-Haus will deshalb "Partner und Anwalt" für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern sein. Ramona Quast bestätigt: "Seit die Salesianer hier sind, hat sich einiges verändert."
Die Salesianer erhalten für einen Teil ihrer Aktivitäten öffentliche Mittel. Andere Sachen aber müssen sie mit eigenen Mitteln finanzieren. Eine Möglichkeit dazu bietet das Don-Bosco-Stiftungszentrum. Keine öffentlichen Gelder gibt es beispielsweise für das Zirkusprojekt, obwohl es seit mehreren Jahren mit großem Erfolg läuft. "Mit dem Zirkus als erlebnispädagogischem Angebot bieten wir den Kindern die Möglichkeit, ihre Begabungen und Talente zu erkennen und so ihr Selbstbewusstsein zu stärken", sagt Zirkusdirektor Frank Jahnsmüller.
Nach der Zirkusgala erhielten die Freunde und Förderer von Thomas Schiffelmann, dem Stiftungsberater, Informationen, wie sie die Arbeit des Ordens unterstützen können. Dabei ging es vor allem um die Gründung eigener Stiftungen zugunsten der Salesianer-Aktivitäten. Im vergangenen Jahr konnte das Stiftungszentrum auf diese Weise 800000 Euro zur Verfügung stellen.
Don-Bosco-Stiftungszentrum im Internet: www.donbosco-stiftungszentrum.de
Kontakt: Thomas Schiffelmann, Tel. 089 / 44200993.