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Christlich geprägte Ausbildung

Halle: Krankenhäuser St. Elisabeth und St. Barbara und Martha-Maria in Halle eröffnen Akademie

Von Eckhard Pohl
Halle. Die Kliniken St. Elisabeth und St. Barbara Halle und Martha-Maria Halle-Dölau gehen künftig gemeinsame Wege in der Aus- und Weiterbildung. Beide eröffnen zum Ausbildungsjahr 2008/09 eine gemeinsame Christliche Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe Halle gGmbH.

Krankenhaus Halle

In der Akademie bilden die Kliniken ab sofort ihre Gesundheits- und Krankenpflegerinnen/-pfleger (früher Krankenschwestern und -pfleger) und Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen/-pfleger (Kinderkrankenschwestern und -pfleger) gemeinsam aus. Zum 1. September haben damit 180 Schülerinnen und Schüler in drei Jahrgängen ihr neues Ausbildungsjahr begonnen. Zudem werden zunächst pro Jahr zirka 1000 Mitarbeiter aus dem mittleren medizinischen Personal Fort- und Weiterbildungen in der Akademie absolvieren. Insgesamt wurden dafür in der Einrichtung 22 Lehrkräfte aus beiden Krankenhäusern zusammengeführt. Die Ausbildung wird vom Diplom-Medizin-Pädagogen Peter Kümpel geleitet, der bisher für die Ausbildung im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara verantwortlich war. Diplom-Philosophin Brigitte Rost vom bisherigen Weiterbildungsinstitut am Krankenhaus Martha-Maria steht dem Bereich Weiterbildung der Akademie vor. Die Christliche Akademie befindet sich unmittelbar gegen-über der Burg Giebichenstein in der Fährstraße. Offizielle Einweihung ist am 12. September.

Die Zusammenarbeit ist alternativlos
Für den kaufmännischen Geschäftsführer des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara, Dr. Manfred Brümmer, ist die Zusammenarbeit, die auf anderen Gebieten der Arbeit zwischen den beiden Häusern bereits seit 2004 besteht, "alternativlos". Gern hätte er auch die Ausbildung der dritten, in Halle bestehenden konfessionellen Klinik, dem Diakoniekrankenhaus mit in die Akademie integriert und hofft, dass dies über kurz oder lang noch gelingen kann. "Die gemeinsame Ausbildung ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine ethische Frage", betont Brümmer. Die Bereitschaft, an der eigenen Klinik auszubilden, nehme in der Bundesrepublik ab, zumal sie wie etwa auch die Klinikseelsorge nicht zu den von den Kassen finanzierten Kernbereichen der Krankenhäuser zähle. Gerade für konfessionelle Einrichtungen, die neben hoher Fachkompetenz auch auf eine hohe Motivation und eine klare ethische Haltung ihrer Mitarbeiter setzen, sei die eigene Ausbildung des Pflegepersonals aber unerlässlich. "Pflege kann man nicht allein zum Geldverdienen machen", so der Geschäftsführer. Das sieht sein Kollege Frieder Badstübner vom methodistischen Diakoniewerk Martha-Maria Nürnberg getragenen Krankenhaus Martha-Maria genauso: "Wir sind zwei große konfessionelle Häuser und haben ein starkes Interesse, unsere Mitarbeiter selbst auszubilden." Dabei komme es nicht nur auf die vermittelten Inhalte, sondern nicht zuletzt auch auf die Art und Weise der Ausbildung an, so Badstübner.

Christlicher Umgang mit Leid, Krankheit und Sterben
So sei zum Beispiel ein dem christlichen Geist entsprechender Umgang zwischen Lehrern, sonstigem Personal und den Auszubildenden wichtig. Neben der vorgeschriebenen und notwendigen Vermittlung der theoretischen und praktischen Kenntnisse werde die Ausbildung auch durch gemeinsame Tage des Nachdenkens über Fragen des Lebens und des Umgangs mit dem kranken und sterbenden Menschen geprägt sein. "Es gilt, die Inhalte des christlichen Glaubens, wie sie auch im Religionsunterricht zu vermitteln sind, mit praktisch alltäglichen Fragestellungen zu verbinden", so Badstübner. Dies sei um so wichtiger, als rund 80 Prozent der Auszubildenden keine Christen sind. Gerade im Bereich der christlich-ethischen Fragen könne man bei der Ausbildung auch auf die Erfahrung der Krankenhausseelsorger etwa im Umgang mit Leid, Sterben und Tod zurückgreifen.
Neben der Ausbildung von jungen Leuten bietet die Akademie buchbare Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten mit entsprechenden Abschlüssen an. So finden etwa Gesundheits- und Krankenpfleger, aber etwa auch Mitarbeiter teilstationärer und ambulanter Pflegedienste oder medizinisch-technische Assistenten viele Möglichkeiten, sich auf den unterschiedlichsten Gebieten zu qualifizieren.
Das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau mit 580 Betten ist seit September 2006 100-prozentiges Eigentum des methodistischen Diakoniewerkes Martha-Maria Nürnberg. Es war zuvor städtisches Krankenhaus. Zu DDR-Zeiten führte das methodistische Diakoniewerk auf dem Gelände der neuen Akademie in der Fährstraße nur ein Kinderkrankenhaus. Das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in Trägerschaft der Katholischen Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth (Graue Schwestern) hat heute 600 Betten. Die Ausbildung von Schwestern und Pflegern hat hier eine 90-jährige Tradition.

Mehr Infos: www.christliche-akademie-halle.de

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