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Gedanken zum Film "The Dark Knight"

Gedanken über den neuen Batman-Film "The Dark Knight" macht sich Dominikanerpater Bernhard Kohl.

62 Sänger gastierten mit Siegfried Fietz in Großschönau und Görlitz.

Seit einigen Wochen läuft der Film "The Dark Knight" - Der dunkle Ritter - in den Kinos. Es handelt sich dabei um die Verfilmung eines amerikanischen Comics. Dieser Film scheint sämtliche Rekorde in Hinblick auf Besucherzahlen und Einspielergebnisse zu brechen. Was ihn aber in meinen Augen so faszinierend macht, sind weniger diese Rekorde, als vielmehr eine der drei Hauptpersonen, die darin vorkommt: Eine Figur mit dem Namen "Joker".

Normalerweise laufen solche Filme ja immer nach demselben Muster ab: die Rollen von Gut und Böse sind klar verteilt und natürlich ist auch klar, dass das Gute oder der Gute am Ende siegt und alles wieder gut wird.

In diesem Film ist das anders. Dieser Film enthält nämlich eine besonders dunkle Komponente, verkörpert durch eben jene Figur des Jokers. Joker ist der böse Gegenspieler von Batman, der das Gute verkörpert. Dabei ist der Joker nicht irgendein Bösewicht, kein üblicher Krimineller, sondern er zeichnet sich dadurch aus, dass er das Böse an sich verkörpert. Der Joker vollbringt im Film seine bösen Machenschaften nicht, um dadurch Reichtum, Macht oder Ansehen zu erlangen, weil er irgendeinen Nutzen davon hätte, sondern er ist vollkommen uneigennützig, er ist böse um böse zu sein. Er verkörpert das Böse um seiner selbst willen. Und genau diese Tatsache lässt ihn für den Zuschauer so gefährlich und schockierend erscheinen: Er wird absolut unberechenbar, unfassbar und unangreifbar, weil er absolut nichts zu verlieren hat. Er ist in seiner Existenz für das Böse absolut ungebunden und frei. Daher auch sein Name: Wie der Joker im Kartenspiel kann er zu jeder Zeit, quasi aus dem Hinterhalt, dem Verborgenen gezogen werden und den Mitspieler in große, manchmal unentrinnbare Bedrängnis bringen.

Wenn man es genau bedenkt, scheint das Böse somit eine geheime Verbindung mit dem Guten zu unterhalten. Denn auch das Gute ist letztendlich über jede Verzweckung erhaben. Auch das Gute ist nur wirklich gut, wenn es ohne jeden Hintergedanken, ohne jedes Nutzenkalkül, also um des Guten selbst willen getan wird.

Das Gute hat keinen Grund aus dem Verborgenen zuzuschlagen. Es spielt immer mit offenen Karten. Die Stärke des Guten besteht darin, dass es den Menschen von allen Zwängen befreit. Aber eben nicht durch absolute Bindungslosigkeit, sondern indem es absolut fassbar und berechenbar wird, indem es sich ganz an den anderen bindet.

Pater Bernhard Kohl,
Dominikanerkloster St. Albert in Leipzig-Wahren

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