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"Der Mut wurde belohnt"

Mechthild-Jahr des Bistums Magdeburg beendet

Magdeburg (mh). Das Gedenkjahr zum 800. Geburtstag der Mystikerin Mechthild von Magdeburg (1207-1282) ist zu Ende.

"Das Mechthild-Jahr hat etwas bewegt", da ist sich Ulrich Lieb, der Projektleiter des Gedenkjahres und Leiter des Fachbereichs Pastoral im Bischöflichen Ordinariat Magdeburg sicher. Natürlich habe es kritische Stimmen gegeben, als die Idee geboren wurde, anlässlich des 800. Geburtstages der Mystikerin Mechthild von Magdeburg ein solches Jahr zu veranstalten. Ängstlich ging damals der Blick Richtung Thüringen, wo alles im Zeichen der heiligen Landgräfin Elisabeth stand, denn "im Gegensatz zu Elisabeth fehlte Mechthild jegliche Popularität".

Auch Sachsen-Anhalts Landtagspräsident Dieter Steinecke war eher skeptisch, als er von der Idee hörte. "Das sind mutige Leute, dachte ich." Dennoch hat er die Schirmherrschaft übernommen und kann heute sagen: "Der Mut ist belohnt worden."

Mit Veranstaltungen 50 000 Menschen erreicht


50 Veranstaltungen vor allem in Magdeburg und im Kloster Helfta hat es gegeben. 50 000 Menschen wurde damit erreicht. Wie viele darüber hinaus durch die umfangreiche Medienberichterstattung etwas von Mechthild gehört haben, lässt sich nicht schätzen. "Das sind Zahlen und Ergebnisse, die meine Erwartungen übertroffenen haben", gesteht Bischof Gerhard Feige. Dabei unterstreicht er besonders die große Bandbreite der Veranstaltungen: angefangen von einem großen Volksfest für jedermann am Magdeburger Elbufer über die Ausstellung im Kulturhistorischen Museum in Magdeburg und zahlreiche Vorträge bis hin zur Bistumswallfahrt. Auch in den Pfarrgemeinden war die Mystikerin Thema, ein Zeichen dafür ist das Mechthild-Buch, in dem Gemeindemitglieder ihre Glaubenserfahrungen beschrieben haben.

Eines war dem Bistum Magdeburg während des ganzen Gedenkjahres wichtig. Projektleiter Lieb: "Es war und es ist Absicht des Bistums, sich nicht hinter Kirchenmauern zu verstecken, sondern einladend, offen und dialogbereit zu sein." Klar dass man dabei anderen nichts überstülpen kann. Bischof Feige: "Wir sprechen Einladungen aus und bieten Lebensorientierung an. Was der Einzelne daraus macht, ist seine Entscheidung."

Impulse des Gedenkjahres sollen weiterwirken


Zumindest eines scheint das Mechthild-Jahr bewegt zu haben. Landtagspräsident Steinecke sagte zum Abschluss, es habe geholfen, daran zu erinnern, dass Glaube, Liebe und Hoffnung ihren Platz in der Welt haben. "Wenn dadurch ein Stück mehr Mitmenschlichkeit eingezogen ist, war es ein großartiges Jahr."

Nun wird es darauf ankommen, ob und wie die Impulse der vergangenen Monate weiterwirken. Bischof Feige sieht Ansatzpunkte: So diskutiert der Magdeburger Stadtrat zurzeit über ein jährlich stattfindendes Altstadtfest, das dann eventuell Mechthilds Namen bekommen wird. Geplant sei auch ein "Mechthild"-Denkmal und eine Wanderausstellung. Für beides fehle allerdings noch das Geld. Das Bistum selbst wird eine Publikation über die Mystikerin herausgeben, die einen tieferen Zugang zu ihr ermöglichen soll. Das wichtigte Ergebnis des Gedenkjahres aber sind die Menschen, die durch die Beschäftigung mit der großen mittelalterlichen Mystikerin neue Impulse für ihr Leben und ihren Glauben empfangen haben.

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