Die Kraft aus der Traube …
Bistumsjugendtag in Wechselburg: Ein Glaubensfest mit 500 jungen Gleichgesinnten
Der Bistumsjugendtag am 20. und 21. September war bewusst als Kontrast zum Alltag Diaspora- Jugendlicher gestaltet, die auf ihre Exklusiv-Rolle "einziger Katholik in der Klasse" abonniert sind und deren Gruppe manchmal schon ins Wanken gerät, wenn ein einziger zum Studium wegzieht. Die Freude am Glauben, an der Gemeinschaft und am Feiern mit vielen Gleichgesinnten prägte die Stunden im Kloster Wechselburg unter dem Motto "Beerenstark". Spürbar war diese Freude beim gemeinsamen Tanz, Spiel, Gesang und Gottesdienst, aber auch bei zahlreichen Gesprächen darüber, wie sich der eigene Glaube auf den Alltag auswirken kann.
Manche Jugendliche erzählten, dass sie ihrem Diaspora-Dasein durchaus positive Seiten abgewinnen können. Über den engen Zusammenhalt zwischen allen Generationen in ihrer Gemeinde Glashütte freut sich beispielsweise die 17-jährige Franziska aus Altenberg. Jugendliche aus Löbau heben das gute Zusammenspiel mit den evangelischen Jugendlichen in ihrer Stadt hervor und Miriam (19) aus Meißen ist überzeugt: "Zuviel Salz in der Suppe wäre auch nicht der Hit."
Buchautor Dr. Manfred Lütz motivierte die Jugendlichen in einem humorvollen Vortrag, von Gott zu reden und sich von vermeintlich guten Gegenargumenten nicht einschüchtern zu lassen. Wie sich evangelische und katholische Christen als "Geschwister im Glauben" gegenseitig stärken können, entdeckten die Teilnehmer eines Workshops im Gespräch mit dem evangelischen Landesjugendpfarrer Tobias Bilz. Er selbst sehe die Andersartigkeit der katholischen Kirche vor allem als Bereicherung, erläuterte der evangelische Pfarrer. Wenn er Schwächen oder Befremdliches ausmache, versuche er, dies mit einem barmherzigen Blick zu betrachten.
In seiner Predigt während der heiligen Messe am Sonntag nahm Bistumsjugendseelsorger Ralph Kochinka auf das biblische Bild des Weinstocks Bezug und ermutigte die jungen Katholiken, die Verbindung zu Gott nicht abreißen zu lassen. Vor der Wallfahrt war jede Jugendgruppe des Bistums gebeten worden, eine Styroporkugel fantasievoll zu gestalten. Während des Bistumsjugendtages banden Helfer die rund 60 bunten Kugeln als "Beeren" zu einer Weintraube zusammen. Zum Abschluss wurde die Traube wieder zerlegt. Jede Jugendgruppe erhielt die Beere einer anderen Gruppe samt zugehöriger E-Mail-Adresse. Nun liegt es an den Jugendlichen selbst, ob sie den Kontakt pflegen. Eine weitere Möglichkeit, in Verbindung zu bleiben, bietet ein Buch mit Jugendgebeten und -liedern, das in Wechselburg verteilt wurde. Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Bistum hatten dafür eigene Gebete formuliert. Das Buch soll helfen, mit Gott in Kontakt zu bleiben und zudem daran erinnern, dass andere auf einem ähnlichen Weg sind. Gegen eine Aufwandsentschädigung kann das Jugendgebete-Buch bei der Jugendseelsorge des Bistums Dresden-Meißen bestellt werden.
E-Mail: jugendseelsorge@ordinariat-dresden.de
Von Dorothee Wanzek