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"Ich muss einfach helfen"

Die Nächstenliebe ist für Ernst Schöpflin zur Mitte seines geistlichen Lebens geworden

Erfurt. Auf der sozialen Landkarte für Thüringen findet sich sein Name unter der Rubrik Menschen. Ernst Schöpflin gehört zu denjenigen, die ehrenamtlich anderen helfen und so die Welt ein wenig menschlicher gestalten.

Ernst Schöpfin Eine Zeit seines Lebens interessierte sich Ernst Schöpflin für einen kontemplativen Orden. Doch schnell spürte er, dass dies nicht sein Weg ist. Im Franziskanischen hingegen fühlt sich Schöpflin wohl, hier hat er seine Basis. Nach Thüringen kam der gebürtige Lörracher seiner Frau zuliebe, die Heimweh hatte und in ihr Geburtsland zurückkehren wollte. Doch das Glück hielt nicht lange: Frau Schöpflin erkrankte schwer und verstarb. Halt fand ihr Mann in der katholischen Pfarrgemeinde. Besonders Gabriele Schneider, die damals in der allgemeinen Sozialberatung der Caritas tätig war, ging auf Ernst Schöpflin zu. Und heute ist der Neuthüringer aus dem Leben der Suhler Pfarrgemeinde nicht mehr wegzudenken.

"Ernst Schöpflin ist ein Glücksfall für uns", freut sich Stefan Koch, der bei der Suhler Caritas die Nachfolge von Gabriele Schneider angetreten hatte. Unermüdlich ist er im Einsatz, sei es beim Besuchsdienst oder beim Kellertreff, der jeden Dienstag im Caritashaus stattfindet. Hier treffen sich Menschen im Alter von 18 bis 73 Jahren, die in aus verschiedenen Lebenslagen heraus den Weg zur Caritas gefunden haben. Dazu kommen Hilfen in der Nachbarschaft, im Freundeskreis und bei allen Gelegenheiten, die sich bieten. Ernst Schöpflin nimmt allerdings kein Geld für seine Hilfe. Er sagt vielmehr: "Ich kann nicht anders und bin froh, wenn ich anderen Menschen etwas Gutes tun kann. Ich muss einfach helfen."

Zukünftig wird Ernst Schöpflin zusätzlich als Kommunionhelfer der Gemeinde Suhl tätig werden. Pfarrer Joachim Kramer hat ihn bereits zu einer entsprechenden Fortbildung angemeldet. Und so kann Ernst Schöpflin die heilige Kommunion bald zu all denen bringen, die nicht mehr aus ihren Wohnungen kommen können. Eine Aufgabe, die er gerne übernimmt. Wichtig ist ihm in seinem engagierten Leben zudem, glaubhaft als Christ in der Welt zu leben. Etwa so, wie es der heilige Franziskus vorgelebt hatte. Und so hat er einen sehnlichen Wunsch: "Ich habe einfach die Hoffnung, dass sich hier in Thüringen eine Gruppe der Franziskanischen Gemeinschaft zusammenfindet."

Inzwischen ist der Name Ernst Schöpflin einer der ersten, die auf der Internetplattform Soziale Karte für Thüringen zu finden sind. Die Karte ist eine Zusammenstellung, die vom Seelsorgeamt des Bistums und der Diözesancaritas gemeinsam getragen wird. Neben Diensten und Einrichtungen sind es besonders die Ehrenamtlichen, die der Kirche so ein wahrnehmbares, menschliches Gesicht geben und so die Impulse des Elisabeth- Jahres weitertragen.

Von Holger Jakobi

Die Soziale Karte (Kirchemittendrin.de) wurde leider vor einiger Zeit abgestellt (Stand: 07/2017).

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