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Eine Brücke für Fragende und Suchende

In Bautzen hat ein ökumenischer Domladen eröffnet

Bautzen (dw). In Sichtweite des bereits seit Jahrhunderten von evangelischen und katholischen Christen genutzten Simultandoms eröffneten der evangelische Landesbischof Jochen Bohl und der katholische Bischof Joachim Reinelt am Vorabend des Reformationsfestes einen ökumenischen Domladen.

Der Bautzner ökumenische Domladen fasste bei seiner Eröffnung am 30. Oktober kaum alle Gäste. Regen Zuspruch erhoffen sich die Initiatoren auch weiterhin.

Für Fragende und Suchende, die in den Dom ihre "Zugangsschwierigkeiten" haben, soll der Laden eine Brücke zur Kirche sein. Diese Hoffnung äußerte Bischof Reinelt während der Eröffnungsfeier. Gemeinsam mit Bischof Bohl hängte er ein Metallkreuz an die Wand, das in der Längsrichtung eine Brücke darstellt.

Träger des Ladens ist der Anfang April von Bautzner Christen gegründete Verein Ökumenischer Domladen Bautzen. Ökumene sei für ihn kein "Verarmungsprozess, sondern eine Bereicherung", sagte der Vereinsvorsitzende, der evangelische Dompfarrer Burkart Pilz, in seiner Begrüßung. So sieht es auch Barbara Pohl, eine der Christen, die sich künftig ehrenamtlich im Domladen engagieren möchten. Ökumene ist ihr ein großes Anliegen, nicht zuletzt, weil sie in einer konfessionsverbindenden Partnerschaft lebt: "Mir ist es wichtig, Gemeinsamkeiten zu suchen und zu leben, aber auch Spannungen auszuhalten, in der Hoffnung, dass daraus eines Tages Neues erwächst."

Der ökumenische Domladen wird mit angestellten sowie ehrenamtlichen Mitarbeitern betrieben. Neben dem Verkauf von religiöser Literatur, Devotionalien und Andenken sollen über ein Stehcafé sowie eine Internetstation insbesondere junge Leute zu Begegnungen und Gesprächen eingeladen werden. Zudem sollen verschiedene Beratungsangebote der Diakonie und der Caritas präsent sein. Der Domladen dient als Plattform, um im Zentrum der Stadt kirchliches Leben und Angebote kenntlich zu machen. Darüber hinaus soll eine Verbindung zwischen Bürgern und Gästen des Domes und der Stadt geschaffen werden, zwischen Nichtchristen und Christen, hin zum kirchlichen Leben und den Angeboten der Kirchen der Stadt Bautzen und der Region. "Ich hoffe, dass dieses Angebot angenommen wird", sagt Barbara Pohl. Sie selbst sieht ihre Rolle als ehrenamtliche Mitarbeiterin vor allem darin, Ansprechpartnerin zu sein für Menschen, die sich für Glauben und Kirche interessieren.

Die angemieteten Räume befinden sich in der ehemaligen katholischen Dombuchhandlung, die rund 80 Jahre existierte und Ende 2007 aufgegeben wurde.

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