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Papstdenkmal im Dreiländereck

Einweihung einer Statue von Johannes Paul II. im Kloster St. Marienthal

Ostritz (rs / tdh). Das erste ostdeutsche Denkmal von Papst Johannes Paul II. (1920-2005) steht in Sachsen. Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, segnete die Bronzeskulptur auf dem Gelände des Zisterzienserinnenklosters St. Marienthal.

Einweihung des ersten ostdeutschen Denkmals von Papst Johannes Paul II. im Zisterzienserinnenkloster Sankt Marienthal. Nach Altötting, Hannover und Hamburg befindet sich unweit des Dreiländerecks von Deutschland, Polen und Tschechien nun die bundesweit vierte Statue des früheren Kirchenoberhaupts.

"Es ist ein Phänomen, wie ein Mensch Millionen Menschen auf die Straße bekam, wie kein zweiter. Kein Präsident hat so viele Menschen mobilisiert, wie Karol Wojtyla, wie Papst Johannes Paul II." Diese Worte von Dr. Fritz Brickwedde, dem Mitglied des Stiftungsrates des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal haben auch am 7. November ihre Gültigkeit bewiesen: Mehrere hundert Menschen sind in den Klosterhof des Zisterzienserinnenklosters St. Marienthal bei Ostritz gekommen, um der Enthüllung und Einweihung der überlebensgroßen Bronzestatue, die Papst Johannes Paul II. zeigt, beizuwohnen. Brickwedde stiftete diese Figur, von der es noch eine identische im bayerischen Altötting gibt. Es werde aber keine weitere geben, versicherte der Stifter.

In der sich an die Einweihung der Statue durch den Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, anschließenden Akademietagung waren Brücken und der Bau von Brücken im übertragenen Sinne das Thema. Der Chef der Staatskanzlei, als Vertreter des Freistaates Sachsens, Staatsminister Johannes Beermann, dankte dem Stifter "für diese Statue, die jetzt hier steht, im Herzen Europas, und zum Brückenbau von Deutschland nach Polen beiträgt. Die Brücke ist ein Symbol." Dr. Brickwedde seinerseits richtete danach an den Staatsminister die Bitte um eine Brücke über die Neiße in Marienthal, denn: "Viele Polen wollen diese Statue sehen. Es wäre schön, wenn sie auf kürzestem Weg kommen könnten."

Mit einer solchen Brücke wäre der Weg nach Marienthal auch für Bischof Stefan Cichy aus der Diözese Legnica (Liegnitz) kürzer. Er erinnerte daran, dass der große Papst aus Polen Brücken der Freiheit nach Osteuropa gebaut hat. "Er lebte vor, wie man die eigene Freiheit in der Wahrheit verantwortungsvoll gebraucht, wie man ein Mensch für die anderen ist. Kaum ein Mensch hat so viele Hände nach allen Seiten ausgestreckt und gereicht wie Johannes Paul II. und er hat damit Brücken gebaut. Das Brandenburger Tor ist ein Tor der Freiheit geworden."

Bischof Joachim Reinelt (Dresden- Meißen) erinnerte sich an den Oktober 1978: "Als wir im Radio hörten, ein Pole wird Papst, haben wir wie bei einem wichtigen Tor beim Fußball gejubelt und geschrien, als hätten wir schon geahnt, was dieser Papst in dieser Welt bewirken würde." Der Bischof freut sich über die erste große Papstfigur in seinem Bistum, "an dem die Gäste dieses Klosters nicht vorbeikommen werden. Sie werden sie wahrnehmen müssen."

"Die Wahl des polnischen Papstes leitete den Fall der Berliner Mauer ein", zeigte sich der Hildesheimer Alt-Bischof Josef Homeyer überzeugt. Johannes Paul II. habe wie kein anderer daran erinnert, dass die europäische Kultur aus dem Christentum stammt - im Osten genauso wie im Westen. Deshalb warnte Homeyer: "Christus aus der Mitte der Menschheit auszuschließen, ist ein Anschlag auf den Menschen." Homeyer appellierte im Hinblick auf den Brückenbau zwischen Ost- und Westeuropa: "Vor allem die spirituelle Einheit Europas muss hergestellt werden."

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