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Traumgrundstück gesichert

Vorfreude auf den Leipziger Propstei-Neubau – spätestens 2012 will die Gemeinde einziehen

Leipzig. Noch wenige Tage zuvor hatte es so ausgesehen, als würden städtische Parteiquerelen die Klärung der Standortfrage für den geplanten Leipziger Propstei-Neubau auf längere Sicht blockieren.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (rechts) freut sich mit Bischof Joachim Reinelt auf den PropsteiNeubau. Im Hintergrund Bilder der bestehenden und der ehemaligen Propsteikirche.

Überraschend schnell hatte der zuständige Grundstückverkehrsausschuss dann aber doch grünes Licht für das zwischen Neuem Rathaus und Polizei gelegene "Traumgrundstück" der Propsteigemeinde gegeben. Entsprechend freudige Gesichter präsentierten sich den Journalisten vergangenen Montag bei einer Pressekonferenz. Der Umsetzung der lang gehegten Baupläne scheint nun nichts mehr im Wege zu stehen, verkündete der Leipziger Propst Lothar Vierhock, unterstützt vom Dresdner Bischof Joachim Reinelt, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung und Georg Austen, dem Generalsekretär des Deutschen Bonifatiuswerkes.

"Die Propsteikirche rückt wieder dorthin, wo sie hingehört - in die Mitte der Stadt", sagte Bischof Joachim Reinelt und meinte dies keinesfalls nur geographisch. Der neue Standort bringe zum Ausdruck, dass Leipzigs Katholiken ihren Platz mitten in der Gesellschaft sähen. Schon vor einigen Monaten hatte Reinelt bei seinen Kollegen der Deutschen Bischofskonferenz erfolgreich um Unterstützung für den Leipziger Propsteibau gegeben. Die stimmten zu, dass am 7./8. Februar bundesweit in allen katholischen Kirchen die Kollekte für dieses Projekt gesammelt werden soll. Es sei das größte katholische Kirchbauprojekt Ostdeutschlands seit der Wende, sagte der Bischof und hatte gleich noch einen weiteren Superlativ parat: Der erste komplett umweltgerechte Kirchbau Deutschlands solle in der Leipziger Nonnenmühlgasse entstehen, die Bundesstiftung Umwelt werde daran beratend mitwirken.

Mit Baukosten in Höhe von mindestens zehn Millionen Euro rechnet die Gemeinde nach Auskunft von Propst Vierhock. Das Bonifatiuswerk plant, eine Million beizusteuern, sicherte der Generalsekretär des Diaspora-Hilfswerks zu. Oberbürgermeister Burkhard Jung erwartet einen "architektonisch anspruchsvollen und modernen" Kirchbau, sagte er den Journalisten. Der Standort auf einer Sichtachse mit dem Neuen Rathaus und der Peterskirche bedeute eine große städtebauliche Herausforderung. Erfreut zeigte er sich auch darüber, dass die katholische Kirche bei allen bisherigen Planungsschritten stets das Einvernehmen mit der Stadt gesucht habe. Er äußerte den Wunsch, selbst Mitglied der Jury zu sein, die im kommenden Jahr den Sieger eines internationalen Architekturwettbewerbs für den Propstei-Neubau küren wird.

Spätestens 2012 hofft die Propsteigemeinde in die neue Kirche einziehen zu können. Ursprüngliche Pläne, in Anbetracht des jungen Durchschnittsalters der Gemeinde auch einen katholischen Kindergarten in den Neubau mit aufzunehmen, wurden inzwischen aus Platzgründen wieder verworfen. Es gibt aber bereits konkrete Pläne der Caritas, an einem anderen Standort in der Nähe einen Kindergarten zu eröffnen.

Zum Abriss der bestehenden Propstei-Immobilien am Rosental gebe es nach neueren Erkenntnissen keine Alternative mehr, teilte Lothar Vierhock mit. Eine Sanierung würde einer Untersuchung zufolge 4,5 Millionen Euro kosten - und niemand könne in Anbetracht des schwammigen Baugrunds für die Nachhaltigkeit der Maßnahmen garantieren.

Von Dorothee Wanzek

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