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"Uns tut das nicht weh"

Magdeburg: Caritas-Mitarbeiter baten Edeka-Kunden um Lebensmittelspenden für sozial Schwache

Magdeburg. Vom 15. bis 20. Juni hat der Caritasverband für das Dekanat Magdeburg im Edeka-Markt des Bördeparkes eine soziale Woche durchgeführt. Die Kunden des Marktes wurden gebeten, Nudeln, Tee oder Konserven zusätzlich einzukaufen und für die Projekte der Caritas zu spenden.

Caritas-Mitarbeiterin Eva Bollmann (rechts im Bild) lud vor dem EDEKA-Markt im Magdeburger Bördepark Menschen ein, Lebensmittel für Bedürftige zu kaufen und zu spenden.

"Man muss auf die Leute zugehen, sonst nutzen sie die Gelegenheit, nicht, etwas zu geben." Steffi Keller findet, dass die soziale Woche des Caritasverbandes eine gute Idee ist. Gemeinsam mit dem Edeka- Markt des Bördeparkes sammelt die Caritas Sachspenden für drei Projekte: Die Jugendarbeit im Haus "Mutter Teresa", das Contactcafé für bedürftige Menschen und die Rothenseer Begegnungsstätte "Jung und Alt". Die Magdeburger, die im Edeka einkaufen, werden am Eingang informiert, welche Sachspenden gebraucht werden: Von Tomatensoße und Milchreis bis zu Kaffee und Reinigungsmitteln.

Nahrungsmittel im Wert von 20 Euro hat Gerald Altmann abgegeben, der Mitglied im Arbeiter-Samariter- Bund ist und im Rollstuhl sitzt: "Uns tut es nicht so weh und gerade mit Sachspenden erreicht man die Bedürftigen am besten." Gerald Altmann glaubt, dass man die Leute auf diese Weise auch alle Vierteljahre ans Spenden erinnern könne und kam von sich aus direkt auf die Vertreter der Caritas zu. Eva Bollmann, die im Caritasverband Familienhilfe leistet, ist aufgefallen, dass es meistens ältere Menschen sind, die Spenden geben. "Weil man das so macht", wie eine Seniorin erklärt, werden eine Packung Nudeln gespendet oder ganze Mahlzeiten. "Die Reaktionen sind aber sehr gemischt, viele haben auch keine Zeit und lassen sich gar nicht erst ansprechen", stellt Bollmann fest. Steffi Keller aber, die auch für die SOS-Kinderdörfer spendet, hat das Plakat mit Kindern des Mutter- Teresa-Projektes gesehen und sich gleich entschlossen, etwas von ihrem Einkauf abzugeben.

Im Mutter-Teresa-Haus können sich Jugendliche zur gemeinsamen Freizeitgestaltung treffen und bekommen dann eine warme Mahlzeit gekocht. Caritas-Mitarbeiterin Eva Bollmann bietet dort auch Familienhilfe an und betreut straffällige Jugendliche. Die Mitarbeiter von "Mutter Teresa" beraten auch allein erziehende Mütter mit knappen Finanzen und begleiten Familien zu Ämtern oder zum Arzt. "Wir verhindern im Endeffekt, dass die Kinder aus den Familien genommen werden müssen", fasst Theresa Scholz zusammen, die im Mutter-Teresa-Haus ein Praktikum absolviert.

"Warum sammeln Sie Sachspenden und kein Geld?", wird Eva Bollmann von einem Kunden im Edeka-Markt gefragt. Bollmann weiß aus Erfahrung, dass viele lieber Nahrungsmittel spenden. "Da wissen die Leute, dass es ankommt und ein Paket Nudeln ist ja auch nicht teuer." Die Geld- und Sachspenden der sozialen Woche, die bereits zum dritten Mal stattgefunden hat, werden gleichmäßig unter den drei Projekten aufgeteilt.

Von Sophia Schülke

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