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Die Schönsten in Sachsen-Anhalt

Mittelalterliche Wandmalereien in St. Pankratius Hamersleben sollen restauriert werden

Hamersleben. Die mittelalterlichen Wandmalereien in der St.-Pankratius-Kirche Hamersleben gehören zu den schönsten ihrer Art. Zurzeit laufen Vorarbeiten für deren Restauration.

Die Studentinnen bei ihrer Arbeit zur Rettung der Seccomalereien auf dem Gerüst in der Kalotte.

Geschäftiges Arbeiten ist seit kurzem in der Hamerslebener St.- Pankratius-Kirche zu beobachten: Acht Studentinnen mit ihrer Werkstattleiterin, Diplomrestauratorin, Anneli Ellesat, arbeiten - für die Besucher verborgen - hinter dem barocken Hochaltar. Die Studentinnen und die Restauratorin kommen aus Hildesheim von der Hochschule für angewandte Kunst. Sie studieren in der Fachrichtung Erhaltung von Kulturgut Wandmalerei.

Vor etwa 500 Jahren wurde die Apsis und Kalotte (Kuppel) der Kirche durch Seccomalerei (Wandmalereien auf trockenem Mauerwerk im Gegensatz zu Malereien auf feuchtem Kalkputz) mit Motiven aus dem Alten Testament verziert. Der Zahn der Zeit hat der Malerei sehr zugesetzt. In enger Zusammenarbeit mit den Restauratoren des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Halle und der Hildesheimer Hochschule sowie der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt wurde in den Kirchen des Bundeslandes eine Bestandsaufnahme der noch erhaltenen Wandmalereien durchgeführt.

Wie von der Referatsleiterin Bau- und Kunstdenkmalpflege des Landesamtes, Dr. Elisabeth Rüber-Schütte zu erfahren war, ist Sachsen-Anhalt reich an mittelalterlichen Wandmalereien. Die schönsten sind in der St.- Pankratius-Kirche zu sehen und sollten den kommenden Generationen als wertvolles Kulturgut erhalten werden. Bevor jedoch eine Restauration in Hamersleben erfolgt, ist eine umfangreiche Begutachtung der Schäden nötig. Dies wird momentan von den Studentinnen aus Hildesheim im Rahmen eines Projektes für ihren Bachelor- und Master- Abschluss umgesetzt.

Für eine genaue Analyse muss die Malerei aus nächster Nähe untersucht werden. Das ist bei einer Höhe von 17 Metern sehr schwierig. Hinter dem Hochaltar wurde dazu ein Holzgerüst aufgebaut. Zur Aufnahme der vorhandenen Schäden gehören unter anderem die Untersuchung des Mauerwerkes und des aufliegenden Putzes sowie der Malschichten. In luftiger Höhe wird mit moderner Technik und ultraviolettem Licht gearbeitet. Von den Malereien wurden Fotos erstellt. Diese Fotos wurden in einzelne Segmente aufgeteilt und auf Arbeitsbretter befestigt. In die darüber gelegten Folien können die Studentinnen nun punktgenau die zu restaurierenden Flächen eintragen.

Pfarrer Ludger Kemming freut sich, dass die Malereien mit Darstellungen aus dem Paradies, der Verdammnis sowie Märtyrerszenen erhalten bleiben. "Die Denkmalpfleger und Restauratoren leisten hier eine wertvolle Arbeit", sagt er anerkennend.

Von Angelika Höde

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