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Christliche Werte prägen

Der Kindergarten St. Josef in Mühlhausen

Mühlhausen ( jak/cpi). Christliche Werte und eine ganzheitliche Erziehung prägen den Kindergarten St. Josef in Mühlhausen. Eine umfassende Sanierung der Räume sorgte für optimale Bedingungen für Kinder und Erzieherinnen.

In einer von vier Gruppen: Die Mitarbeiterinnen um Beate Fiedler (Mitte) sorgen dafür, dass sich die Mädchen und Jungen im Haus wohlfühlen.

"Wenn wir von missionarischer Kirche sprechen, dann ist der Kindergarten ein Ort, in dem dies gelebt wird", betont Stadtdechant Gerhard Stöber. Für ihn ist der Kindergarten am Blobach, der in Trägerschaft der katholischen Pfarrgemeinde St. Josef Mühlhausen steht, eine große Chance, dass die Kirche eine Ausstrahlung in die Stadt hinein hat. Dabei sieht die Einrichtung von außen selbst wie eine Kirche aus, die sie ja auch lange Zeit war. Hier entfaltete sich in der Mitte des 19. Jahrhunders wieder katholisches Leben in der Stadt. Die Bonifatiuskirche wurde zu dieser Zeit errichtet. Im Zuge der Sanierung wurde das Kirchenschiff jetzt um die Hälfte verkleinert. Aber St. Bonifatius ist den Mühlhausener Christen wichtig geblieben. "Zweimal in der Woche feiern wir hier Gottesdienst", berichtet Stadtdechant Gerhard Stöber. Die heutige Pfarrkirche, das Pfarrbüro und die Gemeinderäume befinden sich am anderen Ende der Stadt. Ihr Bau war notwendig geworden, als im Zuge der Industrialisierung nach 1871 immer mehr katholische Christen nach Mühlhausen kamen.

Kindergarten beheimatet in der Gemeinde

Geleitet wird der Kindergarten von Beate Fiedler. Sie weist unter anderem auf die christliche Ausrichtung ihres Hauses hin. So gibt Stadtdechant Gerhard Stöber einmal pro Monat für die Mitarbeiterinnen einen geistlichen Impuls und in jeder Woche bringen die Mitarbeiterinnen mit den Kindern christliche Themen zur Sprache. Wobei sich die Gruppen bei der Gestaltung abwechseln. Zudem bestimmen die Feste des Kirchenjahres das Leben und werden im Kindergarten oder mit der Pfarrgemeinde gemeinsam gefeiert. Gerhard Stöber und Beate Fiedler wissen darum, dass sie mit diesen Feiern auch Kinder und Eltern erreichen, die sehr selten zur Pfarrkirche kommen oder denen der christliche Glaube fremd ist. "Unser Kindergarten beheimatet Menschen in der Gemeinde. Das ist auch im Patronat des heiligen Josef zu sehen, dessen Namen beide tragen", betont Stadtdechant Gerhard Stöber. Daneben hat sich durch das Elisabeth-Jahr 2007 eine zusätzliche Bindung ergeben. Im Vorfeld dieses Jubiläumsjahres waren die Gemeinden im Bistum Erfurt dazu eingeladen, darüber nachzudenken, welche Projekte im seelsorglich-karitativen Bereich für sie möglich sind. In Mühlhausen fanden sich Frauen, die ehrenamtlich im Kindergarten helfen. Und so ist es bis heute geblieben. Beate Fiedler: "Fünf Frauen kommen einmal pro Woche. Sie helfen uns unter anderem bei der Schlafaufsicht."

Caritas übernahm die Bauträgerschaft

Den Kindergarten St. Josef besuchen heute 69 Kinder. Insgesamt wurden in die einjährige Erneuerung 620 000 Euro investiert, wobei unter anderem das Bonifatiuswerk und das Bistum halfen. Die Bauträgerschaft lag in den Händen des Caritasverbandes für das Bistum Erfurt, der für die Fachberatung in allen katholischen Kindertagestätten verantwortlich ist und beim Bau durch Franz Josef Reimann vertreten wurde.

Der Gemeindekindergarten ist als einer der ersten der Stadt Mühlhausen 1930 erbaut. Gleichzeitig beherbergte das Haus in den oberen Etagen Büroräume der Caritas und eine Wohnung. Die Betreuung der Kinder übernahmen Ordensfrauen (Graue Schwestern). Nach vierjähriger Besetzung durch die Nationalsozialisten wurde am 1. Mai 1945 der Kindergarten wieder von den Kindern in Besitz genommen. In den späten 50er Jahren wurden dann mehr als 120 Kinder betreut. Bis Ende der 90er Jahre blieb es bei der Dreifachnutzung, dann wurde für einige Jahre ein Hort integriert. Zur Feier des 65. Jubiläums erhielt der Kindergarten den Namen "St. Josef".

Heute spielen und lernen 69 Mädchen und Jungen im Alter zwischen einem Jahr und Schuleintritt in vier altersgemischten Gruppen im Haus. Im Juli 2008 fand der Umzug in ein Ausweichquartier statt, der Dank des großartigen Einsatzes von Eltern und Kindern geglückt ist.

Nach Abschluss der Bauarbeiten hat der Kindergarten nun zirka 100 Quadratmeter mehr nutzbare Fläche. Geschaffen wurde ein neuer, barrierefreier Eingang vom Blobach her, den die Besucher durch ein dafür umgestaltetes Kirchenfenster der Bonifatius- Kirche benutzen können und somit gleichzeitig Kirche und Kindergarten erreichen. Ein abgeteilter Bereich der Kirche bietet Platz für eine Garderobe, Kinderwagenstellplätze und das Büro. Die alte Empore wurde zu einem Mehrzweckraum verändert. Eine neue Empore entstand durch eine Erweiterung in den Kirchenraum hinein.

Im alten Kindergartengebäude sind Veränderungen besonders im Erdgeschoss vorgenommen worden. Dort befinden sich jetzt zwei Gruppenräume und ein Foyer. Der Gruppenraum für Kinder ab einem Jahr mit angrenzendem Schlafraum entstand neu. Im Obergeschoss sind die Gruppenräume durch einen Funktionsraum erweiterbar oder auch miteinander zu verbinden.

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