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Anstoß

Wer zur Quelle kommen will, muss gegen den Strom schwimmen

Ein Christ muss auch mal gegen den Strom schwimmen, wenn es nötig ist, meint Sr. Susanne Schneider von der Kontaktstelle Orientierung in Leipzig.

Schwester Susanne Schneider

"Die anderen tun es doch auch", sagte das junge Mädchen und verschuldet sich, weil sie sich immer nach der neuesten Mode kleidet. "Das ist doch heute so üblich", sagte lächelnd der Autofahrer und überschreitet die zulässige Höchstgeschwindigkeit in der Ortschaft. "Das tun die anderen doch auch, fast alle in meiner Klasse", sagte die Schülerin und bedient sich unerlaubter Hilfsmittel bei ihren Arbeiten.

So schnell kommt man dahin, etwas zu tun, das andere auch tun. Wir schwimmen mit dem Strom, weil es für unser Leben angenehm und bequem ist. Geht es überhaupt anders? Kann man in der heutigen Zeit überhaupt gegen den Strom der Masse schwimmen?

Genau dies hat die Christen schon von jeher ausgezeichnet. Das Paradebeispiel für eine freie, unabhängige und souveräne Persönlichkeit ist Jesus selbst, und in seinem Gefolge haben es viele Christen in dieser Disziplin weit gebracht. Die Heiligen beispielsweise sind individuell ausgeprägte Personen. Jeder hat seinen eigenen Kopf und tut nicht was die Masse will, sondern was er als richtig und gut erkannt hat.

Ist es auch bei uns so? Darüber gilt es nachzudenken. Wenn einer beliebt ist, kann es damit zu tun haben, dass er überall dabei ist, zu jedem Vorschlag "ja" sagt und niemandem wehtun will. Und wenn über eine einmal geklagt wird, hat sie vielleicht gerade das Richtige getan und Unregelmäßigkeiten und Probleme benannt, wo andere nur zu gern die Augen verschließen. Doch Beliebtheit und Christlichkeit ist nicht dasselbe!

Auch die Christen im alten Rom mussten sich mit diese Frage auseinandersetzen. Sie fragten sich - ähnlich wie wir heute: Wie können wir als kleine christliche Gemeinde inmitten einer großen Weltstadt mit pulsierendem Leben, Trends und Moden, mit nichtchristlichen Mitmenschen als unseren Nachbarn und Freunde, leben? Die Gemeinde in Rom hat überlebt, weil sie sich nicht dieser Umwelt angepasst und angedient hat. Sie hat ein eigenes unverwechselbares Profil entwickelt, sowohl nach innen als auch nach außen. An diese Gemeinde schreibt Paulus: "Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist." (Röm 12,2) Macht nicht alles nach, was andere euch vormachen. Ihr sollt alles prüfen und dann erkennen, was der Wille Gottes ist. Also schwimmt, wenn es nötig ist, auch einmal gegen den Strom!

Schwester Susanne Schneider,
Missionarinnen Christi
Kontaktstelle Orientierung in Leipzig

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