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Wache Augen für Gottes Wirken

Katholische und evangelische Christen stehen als geistliche Begleiter zur Verfügung

Dresden (dw). Die Nachfrage nach persönlicher geistlicher Begleitung steigt bei Menschen, die ihr Leben bewusst aus dem christlichen Glauben heraus gestalten wollen. Im Bistum Dresden-Meißen ist kürzlich ein Kurs zu Ende gegangen, der potenziellen Begleitern Rüstzeug vermittelt.

Gruppenfoto der Kursteilnehmer in Hoheneichen

Als Pfarrhaushälterin und Gemeindehelferin wird Roswitha Girlich nicht nur auf den Kirchenschlüssel oder das Rezept für den gelungenen Gemeindefest-Kuchen angesprochen. Auch als Seelsorgerin ist die Freitalerin immer wieder angefragt. Die Einladung zu einem ökumenischen Kurs zur geistlichen Begleitung, die vor einiger Zeit ins Pfarrhaus kam, weckte deshalb gleich ihr Interesse.

Mit 21 weiteren Frauen und Männern nahm sie an dem einjährigen Kurs teil, den das Exerzitienhaus Hoheneichen gemeinsam mit dem evangelischen Haus der Stille in Grumbach durchführte. Roswitha Girlich hatte selbst viele Jahre lang geistliche Begleitung erfahren. "Mir sind dabei die Augen geöffnet worden, dass Gott mich auf meinem bisherigen Lebensweg immer geführt hat", erzählt sie dankbar. Ihr Leben konzentriere sich seither immer mehr auf das, was sie für sich als wesentlich erkannt hat. Nebensächliches verliere an Bedeutung. Roswitha Girlich empfand es als bestärkend, rückblickend darauf zu schauen, wie sie von Gott aus manchen Krisen herausgeführt wurde. "Aus dieser Erkenntnis wächst das Vertrauen, dass er weiterhin an meiner Seite sein wird." Solche Wegerfahrungen wünscht sie möglichst vielen und war daher schon vor Kursbeginn offen für Mitmenschen, die das Gespräch über geistliche Fragen suchen. Auf solche Fragen kompetent und einfühlsam eingehen zu können, war das wesentliche Ziel, erläutert Jesuitenpater Markus Franz, einer der Leiter des vor einigen Wochen zu Ende gegangenen Kurses. Die Teilnehmer kamen aus kirchlichen und außerkirchlichen Einrichtungen: Gemeinde-, Kinder-, und Jugendarbeit, Schule, psychologische Beratung und Erwachsenenbildung.

Wissenschaftliche Informationen zu theologischen und psychologischen Aspekten der geistlichen Begleitung wurden ergänzt durch viele praktische Übungen. Im Zentrum stand die eigene geistliche Erfahrung und Entwicklung. An sechs Wochenenden wurde in Hoheneichen und Moritzburg Schritt für Schritt in ein tieferes Verständnis von seelischen Vorgängen und geistlicher Begleitung eingeführt. Dazu kamen acht Tage Einzelexerzitien im Schweigen sowie eine persönliche geistliche Begleitung während des ganzen Jahres.

Für Roswitha Girlich waren viele Inhalte nicht fremd, manches war für sie eine Vertiefung dessen, was sie bereits gehört und ins Leben umgesetzt hatte. Als "bereichernde Neuentdeckung" bezeichnet sie die Exerzitien und die Schriftbetrachtungen im Geist des heiligen Ignatius von Loyola.

Wie Pater Franz berichtet, habe der Kurs bei vielen Teilnehmern eine innere Bewegung ausgelöst, die mehrfach so beschrieben worden sei: "Am Beginn des Kurses dachte ich, wie kann ich am besten geistlich begleiten - was muss ich noch tun? - heute staune ich darüber wie ich selber gewachsen bin und frage mehr danach, wie Gott in den Menschen wirkt."

Dass sie auch als Begleiterin selbst ständig auf dem Weg bleibt, ist Roswitha Girlich sehr wichtig. Während des Kurses hat sie auch die Weggemeinschaft mit den anderen Teilnehmern schätzen gelernt: "Ich habe die Verbundenheit als Schwestern und Brüder vor Gott gespürt. Es war jedesmal eine Freude, dorthin zu fahren und sich zu treffen", erinnert sie sich. Die Freitaler Gemeindehelferin ist sich sicher: "In dieser Richtung will ich auch in Zukunft weiter unterwegs sein."

Wer geistliche Begleitung sucht, kann sich an das Haus HohenEichen wenden, Telefon 03 51 / 26 16 40; E-Mail: info@haushoheneichen.de

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