"Ein freudiges Ereignis"
Halle: Erweiterung für Geburtshilfebereich im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara eingeweiht
Halle. Das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in Halle hat seine Kapazitäten für Geburtshilfe, Neugeborene und angrenzende medizinische Bereiche erweitert. Am 22. August wurden zusätzliche Räume für das Perinatalzentrum eingeweiht.
Ein vierter Kreißsaal, zusätzliche acht Patientenzimmer im Bereich Geburtshilfe, Arbeits- und Aufenthaltsräume, Räume für die Neonatologie (Neugeborene) sowie Kinderchirurgie sind am 22. August im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara eingeweiht worden. Krankenhausseelsorger Diakon Reinhard Feuersträter segnete nach einer Andacht im Rahmen einer Feststunde die neu geschaffenen Räume und Einrichtungen.
Die Erweiterung von Geburtshilfe, Neugeborenenbereich und Kinderchirurgie wurde aufgrund einer stetig gewachsenen Zahl von Geburten in der Klinik nötig. Die Provinzoberin der Schwestern von der heiligen Elisabeth, Dominika Kinder, erinnerte als Vertreterin der Trägerin daran, dass bei den Planungen für den (längst abgeschlossenen) Klinikneubau Mitte der 1990er Jahre von zirka 800 Geburten pro Jahr ausgegangen wurde. Inzwischen aber hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. "Grund dafür ist letztlich die gute Arbeit, die hier in der Geburtshilfe und im gesamten Krankenhaus geleistet wird", betonte Schwester Dominika.
In Halle, so der Chefarzt für Geburtshilfe, Dr. Sven Seeger, kursiere das Wort: "Sie sind zwar gut im Elisabeth-Krankenhaus, aber voll." In dieser Situation habe sich die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth als Krankenhaus-Trägerin entsprechend ihrer christlichen Intention entschlossen, den Geburtshilfebereich zu erweitern. Nach Angaben des Kaufmännischen Direktors der Klinik, Dr. Manfred Brümmer, hat die Trägerin 1,6 Millionen Euro investiert, die zu drei Vierteln in den Umbau und zu einem Viertel in die technische und medizinische Ausstattung geflossen sind. Dabei spiele zum Beispiel eine Rolle, dass bei gut 15 Prozent von Geburten mit erhöhem Risiko (in der Klinik) über die Geburtshilfe hinaus entsprechende Kapazitäten etwa im Bereich Kinderchirurgie zur Verfügung stehen müssen.
Erweiterung ohne öffentliche Mittel
Schwester Dominika dankte auch für die erneut gute Zusammenarbeit mit den Studenten um Professor Ulrich Reimkasten von der Hochschule für Kunst und Design, Burg Giebichenstein, in Halle. "Die Kunst vermittelt den Müttern und auch Kindern, dass die Welt viel Schönheit birgt und es Freude macht, in ihr zu leben."
Sämtliche neuen Räume wurden künstlerisch gestaltet. Dabei wurden in Zusammenarbeit mit ortsansässigen Firmen auch die Fußböden und manche Einrichtungsgegenstände einbezogen. In die moderne Gestaltung sind zudem Kunstgegenstände aus dem Fundus der Grauen Schwestern wie zum Beispiel eine kleine Muttergottes- Plastik integriert.
Für Professor Reimkasten kommen mit der künstlerischen Gestaltung von Krankenhausräumen Bereiche des Lebens zusammen, die seit Urzeiten zusammengehören: Schon der Schamane sei zugleich Künstler und Heiler gewesen. Reimkasten kündigte an, dass auch die sogenannten Verkehrsräume des Krankenhauses etwa im Bereich der Fahrstühle von seinem Studententeam künstlerisch gestaltet werden.
"Kunst und Medizin gehören zusammen"
Sozialministerin Gerlinde Kuppe (SPD) sprach von einem ausgesprochen "freudigen Ereignis". Schließlich sei im Land Sachsen- Anhalt eine Erweiterung einer geburtshilflichen Klinik nicht der Normalfall, und auch die künstlerische Gestaltung sei ein Glücksfall. Im Namen der Landesregierung dankte Frau Kuppe der Katholischen Wohltätigkeitsanstalt für die Bereitschaft, die Erweiterung ohne öffentliche Mittel zu ermöglichen.
Im Anschluss an die Einweihung fand im Krankenhaus eine Fachtagung zu medizinischen Aspekten bei Frühgeburten statt. Zudem lud das Krankenaus zu einem Tag der offenen Tür in der Geburtshilfe und im Kinderzentrum ein.
Von Eckhard Pohl