Mittendrin im Leben
Zeltlager der Schönstatt-Mannesjugend können ein Impuls für künftige Männerpastoral sein
Heiligenstadt. Männer sprachen über ihr Leben, ihren Glauben und die Erinnerungen, die sie an die Zeltlager der Schönstatt-Mannesjugend in Thalwenden haben. Erstmals fand ein solches Treffen vom 17. bis 19. August in Heiligenstadt und in Thalwenden statt.
"Mittendrin im Leben" hieß das Motto des Treffens, zu dem ehemalige und heutige Teilnehmer der Zeltlager der Schönstatt-Mannesjugend (SMJ) - Regio Wegweiser - aus ganz Deutschland eingeladen waren. Diese Zeltlager finden seit 1982 jährlich für verschiedene Altersstufen statt.
Mit diesem ersten Treffen für alte und neue Teilnehmer im August diesen Jahres, so Pater Hans- Martin Samietz, sollten neben der Erinnerung, dem gemeinsamen Beten und Feiern auch die Möglichkeiten künftiger Männerarbeit abgeklopft werden. "Es kann ein guter Anfang sein, für Männer etwas Eigenes anzubieten. Ein Rahmen, der es ihnen ermöglicht, über ihren Glauben ins Gespräch zu kommen", betont Pater Samietz. Weiter wurde die Fragen gestellt, ob die ehemaligen Teilnehmer noch heute aus der Quelle Zeltlager schöpfen können, wie das einst Erlebte das Leben prägen konnte?
Zeichen der Glaubenstreue und der Gemeinschaft
Hans-Martin Samietz erinnerte an den Initiator der Zeltlager, den 1999 verunglückten Schönstatt- Pater Rainer Zinke. Dieser hatte 1982 einfach angefangen, die Jugendlichen zum Zelten einzuladen. "Es war vermutlich das einzige Zeltlager, dass es außerhalb der Pionierorganisation gab. Pater Rainer war dafür genau der richtige Typ, der mitriss und begeistern konnte", so Samietz weiter, der zur Gemeinschaft der Schönstatt- Pater gehört und derzeit Kaplan in Weimar ist.
Erinnerungen wurden zudem im kleinen Zeltlagermuseum wach, das von Bernhard Staffa im Saal des Schönstattzentrums Kleines Paradies zusammengestellt wurde. Alte Dias von Rainer Zinke wurden genutzt, um die Treffen von Anfang an im Bild zu dokumentieren. Dazu kamen allerlei Erinnerungsstücke, so ein Kreuz aus Beton, in das alle Teilnehmer einst einen Stein eindrückten, als Zeichen für ihre Glaubenstreue und ihre Gemeinschaft.
Neben der Rückschau stand die Lebenssituation der Teilnehmer sowie ihre Glaubenserfahrungen im Mittelpunkt der Tage. In seiner liturgischen Gestaltung sprach Christoph Nette die Gruppe in konkreter Weise an. "Mir war wichtig, unser Motto ,Mittendrin im Leben‘ immer wieder aufzugreifen. Zu zeigen, was die Spiritualität Schönstatts ausmacht und wie sie im Leben ihren prägenden Platz haben kann", betont Christoph Nette. Unter anderem wies er dabei auf die Kraft der Zeltlager hin. "Sie haben meinen Glauben geprägt", sagt Nette, "in ihnen habe ich Gott und die Kirche ganz neu und lebendig erfahren."
Der Glaube hat mit dem Leben zu tun
Einer der heute in der Schönstatt- Mannesjugend aktiv mitarbeitet ist Johannes Henning. Ihm gefiel am Treffen besonders, dass sich die verschiedenen Generationen treffen und austauschen konnten. "Was war früher anders, was hat sich geändert - diese Fragen haben mich besonders bewegt", sagt Johannes Henning. Zum Abschluss dankte Pater Hans-Martin Samietz allen, die zum Gelingen des Treffens beigetragen hatten. So neben dem oben genannten seinen beiden Mitbrüdern Pater Bernhard Schneider und Pater Elmar Busse und ganz besonders Jörg Thanheiser und seinem Team, ohne die das Treffen nicht möglich geworden wäre.
www.mittendrin-2009.de
Hintergrund
Mannesjugend
Die Schönstattmannesjugend (SMJ) ist in den Bistümern Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz, Magdeburg sowie im Erzbistum Berlin in der Regio Wegweiser organisiert. Ziel der SMJ ist es Raum für echtes, ganzheitliches Mannsein zu schaffen. Es wird eine Männerkultur gelebt, in der auf der Basis des christlichen Glaubens miteinander und voneinander gelernt wird. Dabei ist das Entdecken der eigenen Männlichkeit für einen Jungen ein großes Abenteuer. Für sein Selbstbewusstsein ist es notwendig, dieses Profil seiner Person zu entwickeln. Seine Kräfte, die er messen will und deren Grenzen ihn herausfordern, gehören ebenso dazu, wie seine Fähigkeit, etwas zu leisten und schöpferisch zu sein. Einen Beitrag dazu bieten die seit 1982 stattfindenden Zeltlager
www.regio-wegweiser.de
Von Holger Jakobi