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Ins sechste Jahrzehnt hinein

Elternkreis eins der Pfarrgemeinde St. Johann Baptist in Jena besteht seit 50 Jahren

Jena. Seit 50 Jahren halten sie zusammen, teilen Freud und Schmerz, die Frauen und Männer vom Elternkreis eins der Jenaer Pfarrgemeinde St. Johann Baptist.

Ein Tag im sächsischen Wechselburg: Mitglieder des Jenaer Elternkreises besuchten kürzlich den Benediktinerkonvent.

"Wir kamen aus der Jugendarbeit heraus und suchten nach Wegen, weiter mit der Pfarrgemeinde verbunden zu bleiben", erinnert sich Josef Fruntke, der zusammen mit seiner Frau Erika die Initiative zur Gründung eines "Kreises Junger Familien" übernahm. Das ist inzwischen 50 Jahre her. Aus dem Kreis wurde schnell der Elternkreis eins, ein Name der sich einprägte. Inzwischen sind die 64 Mitglieder über 70 Jahre, manche über 80 Jahre alt, einige sind bereits verstorben.

Gemeinsam ein neues Leben begonnen

Doch niemand denkt an ein Aufhören und so geht es weiter unter dem Motto "Jena - Mit Familien in die 60er Jahre".

Josef Fruntke erinnert an die Anfangszeit und daran, dass seine Generation den Zweiten Weltkrieg erlebt und überlebt hat. Viele haben Verwandte oder die Väter verloren, durchlitten die Vertreibung aus ihrer Heimat. So war mit der Gründung des Elternkreises nicht zuletzt eine Gemeinschaft entstanden, die diese verschiedenen Schicksale vereinte und vom Wunsch beseelt war, ein neues Leben aufzubauen und mit Gleichgesinnten den christlichen Glauben zu leben. Dies schweißte zusammen. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass der Elternkreis der Ursprung aller Familienkreise in der katholischen Pfarrgemeinde ist. Bereits drei Jahre nach der Gründung gehörten 30 Paare mit ihren Kindern zum Kreis und er wuchs weiter. Schließlich entschlossen sich vier Familien, mit einer weiteren Gemeinschaft zu beginnen. Wichtig für einen solche Gruppe ist, so Josef Fruntke, dass man nicht ins Blaue hinein lebt. Es kommt auf die Kontakte, das gemeinsame Suchen nach möglichen Aktivitäten an. Ein Rundbrief erreicht die Mitglieder regelmäßig. Darin wird zu thematischen Veranstaltungen oder zu Ausflügen eingeladen, so wie kürzlich hin zum Benediktinerkloster in Wechselburg.

Freude und Trauer werden untereinander geteilt

Und neben den zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten kommt die Pflege der Freundschaften untereinander nie zu kurz. Josef Fruntke: "Wir singen und beten zusammen, teilen Freude und Trauer. Niemand ist alleingelassen." Und verstirbt ein Partner, so ist die Witwe oder der Witwer weiterhin Teil des Elternkreises.

Josef Fruntke ist optimistisch, dass die gemeinsam alt gewordenen Eltern auch im sechsten Jahrzehnt zusammenhalten. Dabei ist es allen wichtig, ihre Gemeinschaft nicht als eine Versorgungssache zu sehen. "Wir verstehen uns immer als Teil der Pfarrgemeinde, in die wir hineinwirken", betont Josef Fruntke. Gefeiert wurde das Jubiläum am 26. September mit einem festlichen Gottesdienst.

Von Holger Jakobi

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