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Aus Liebe schenken

Rund um das Thema Geschenke - Ein Besuch im Erfurter Kirchenladen

Geschenke gehören an Nikolaus und am Heiligabend zum Leben der Menschen. Ute Banse, Inhaberin des Erfurter Kirchenladens, kennt sich mit Geschenken gut aus. Ein Gespräch rund um dieses Thema.

Ute Banse präsentiert Weihnachtskrippen. Diese können im Erfurter Kirchenladen Jahr für Jahr vervollständigt werden. Sind sie aber ein Geschenk, dann sollte vorher mit dem Beschenkten gesprochen werden.

Warum beschenken sich die Menschen?

Aus Tradition, aus Verpfl ichtung, oder einfach aus Liebe. Wir erleben es ganz oft, dass die Leute kommen, um jemanden eine Freude zu bereiten. Einfach unvermutet und spontan - und das fi nde ich am allerschönsten. Die Leute, die sich verpfl ichtet fühlen, die sagen einfach, ich habe etwas bekommen für zehn Euro also muss ich auch etwas schenken für zehn Euro. Was macht ein gutes Geschenk aus?

Das man den Beschenkten im Auge hat, ist das Wichtigste. Was könnte ihn erfreuen? Was bezwecke ich mit dem Geschenk? Will ich mich damit bedanken, will ich mich für etwas revanchieren? Die Hauptsache ist, wenn man die Freude des anderen im Auge hat, dann wird es ein gutes Geschenk.

Und doch geraten in diesen Tagen viele Leute in Stress, verlieren sich und kommen kaum zum Nachdenken!

Stress ist Zeitdruck. Aber das ist bei den meisten Leuten selbst gewählt. Jeder weiß am 25. Dezember, dass im nächsten Jahr am 24. Dezember wieder Heiligabend ist. Und doch wundere ich mich, dass die Leute das nicht lernen. Jeder könnte eigentlich Ende November seine Weihnachtsgeschenke fertig haben und so die große Freude erleben, dass dieser Druck weg ist.

Buch, CD oder doch besser Pfanne und Hemd. Für viele Menschen ist das Schenken eine Qual. Haben Sie einen Tipp, wie man damit umgehen kann?

Diese Frage ist ganz berechtigt. Wir hatten neulich Großeltern im Kirchenladen, die waren begeistert von der Idee, ihrer jungen Enkelfamilie eine Krippe zu schenken. Zum Glück hatten sie die jungen Leute vorher gefragt und so erfahren, dass im Moment eher ein Kinderbett gebraucht wird. Deshalb fi nde ich es vernünftig, dass man über Geschenke spricht. Gerade bei Geschenken, die einen hohen Wert haben sollte die Beschenkten nicht überfallen werden. Es ist doch einfach zu fragen: "Ich würde euch gerne eine Freude machen, ist es euch denn lieb?" Buch und CD hingegen sind einfach Geschenke, mit denen man nie etwas falsch machen kann. Mit ihnen liegt der Schenkende auf der Schiene, wo man wirklich Überraschungen bereiten kann. Pfanne und Hemd sollten allerdings gewünscht werden. Dass man aber nur praktische Geschenke macht, das halte ich für überholt. Die Zeiten, in denen mit Geschenken die Mangelwirtschaft ausgeglichen wurde, die sind zum Glück vorbei.

Was verschenken Sie selbst?

Das Wichtigste, was ich zu geben habe ist Zeit, daher verschenke ich ganz bewusst Zeitgutscheine. Zudem verschenken wir in der Familie Kleinigkeiten mit einem guten Hintergedanken. Meine Schwester bekommt so einen Kalender, in dem für jeden Tag einen bestimmter Ort in der Welt verzeichnet ist, an den man im Leben nie hinkommt. Es ist aber interessant, solche Gedankenreisen zuzulassen.

Was beachten Sie beim Einkauf, gibt es Trends?

Bei uns sind wechselnde Trends nicht der Alltag. Wir haben die bleibenden Werte, die alle Jahre die gleichen sind. Zudem habe ich in diesem Jahr beobachtet, dass die Kunden auf hochwertige Dinge Wert legen. Wir verkaufen kaum noch Kunststoffkrippen sondern in der Regel Holzkrippen, das ist für mich ganz erstaunlich.

Fragen: Holger Jakobi

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