Anstoß
Freude statt Frust beim Schenken
Für viele Menschen ist Weihnachten deshalb so schön, weil man an diesem Fest Geschenke bekommt und selbst Geschenke macht.
Doch es gibt auch die andere Erfahrung: Das Aussuchen, Kaufen und Einpacken der Geschenke wird zur Belastung und erzeugt Stress. Diese Seite erleben Männer stärker als Frauen und deshalb überlassen manche Männer das Schenken den Frauen.
Insgesamt empfi nden die meisten Menschen bedeutend mehr Freude als Frust am Schenken. Für sie ist Schenken schön, weil sich die anderen über das Geschenk freuen und diese Freude ins eigene Herz zurückkehrt. Man freut sich über die Freude derer, die ein Geschenk erhalten.
Gleichzeitig lässt man etwas, was einem selbst gefällt, los, und das, obwohl man das Geschenk vielleicht am liebsten selbst behalten würde. Das kann wie eine Befreiung sein: Ich brauche diesen Gegenstand nicht, sondern schenke ihn her, weil ein anderer Mensch sich noch mehr als ich selbst darüber freut.
Schenken betrifft nicht nur die materiellen Dinge. Manche Menschen verschenken gerne ihre Kenntnisse, zum Beispiel in Mathematik, in Deutsch oder Physik, um anderen etwas von dem, was ihnen selbst wichtig ist, weiterzugeben.
Beim Geschenk ist wichtig, dass es etwas Persönliches ist: Es muss zu demjenigen, der es geschenkt bekommt, passen. Dabei ist der fi nanzielle Wert nur zweitwichtig. Mit dem Geschenk schenke ich nicht nur einen passenden Gegenstand, sondern meine Zuneigung, mein Wohlwollen und meine Liebe.
Schwester Susanne Schneider MC,
Orientierung Leipzig