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Gregor Linßen

Neue geistliche Lieder als große Chance

Zum Tag des Mauerfalls vor 20 Jahren ist am 7. November in Helbra das Oratorium "Petrus und der Hahn" von Gregor Linßen aufgeführt worden. Der Tag des Herrn sprach mit Linßen, der zu den bedeutendsten Komponisten und Textern von Neuen Geistlichen Liedern gehört.

Gregor LinßenHerr Linßen, bislang sind Sie mit Ihren Sängern und Musikern kaum in Ostdeutschland unterwegs. Was bedeutet es für Sie, jetzt anlässlich des Tags des Mauerfalls das Oratorium "Petrus und der Hahn" im Mansfelder Land aufgeführt zu haben?

Ich habe diese Möglichkeit als großartig empfunden. Schließlich wollen wir mit unseren Oratorien mehr als Konzerte bieten. In "Petrus und der Hahn" geht es um eine offene Tür, die zu durchschreiten jeder Mensch von Gott her eingeladen ist. Diese mit dem Mauerfall in Beziehung zu setzen ist stark, auch wenn es keinen ausdrücklichen Bezug zum Mauerfall im Oratorium gibt. Es geht darin um die Mauern, die jeder von sich aus und auch die Kirche in der Gefahr ist, um sich zu errichten. Diese Mauern des Festgefahrenseins gilt es niederzureißen. Dazu lädt das Evangelium immer wieder ein. Und da gibt es Parallelen zum Mauerfall.

Sie engagieren sich intensiv auf dem Gebiet des Neuen Geistlichen Liedes (NGL). Wie steht es darum?

Die Frage nach gutem neuen geistlichen Liedgut ist aktueller denn je. Es braucht immer Aktualisierungen, damit der Glaube lebendig bleibt. Neue geistliche Lieder sind ein großer Schatz. Wenn sie von Gemeindebands gespielt werden, hat dies zudem viel mit Gemeindebindung zu tun. Das ist eine große Chance. Um so mehr braucht es gute neue geistliche Lieder und Coachingangebote für die Jugendbands. Außerdem ist das NGL immer ein Stück Stachel, hat Potenziale, etwas in Bewegung zu bringen. Wenn ich allerdings die aktuelle Situation anschaue, so machen wir derzeit eher eine Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung durch. So bedauere ich etwa, dass an deutschen Kirchenmusikschulen die christliche Popularmusik Fächern wie Kinderchorleitung zugeordnet wird, statt ihre Professionalisierung zu fördern.

Es geht Ihnen und Ihren Mitstreitern um mehr als darum, Konzerte zu geben. Wie verstehen Sie Ihr Engagement?

"Petrus und der Hahn" (2007), aber auch unsere Oratorien "Die Spur von morgen" (1998) und "Adam" (2002) haben starken Gebetscharakter. In "Petrus und der Hahn" geht es um die Lebensaufgabe, die jeder übertragen bekommt, um Begeisterung und Versagen, aber auch die Zusage Gottes, dass niemand mit seinen Aufgaben allein ist. Unsere Aufführungen sollen in dieser Hinsicht bei den Menschen dauerhaft etwas in Bewegung setzten. (ep)

Mehr / Lieder: www.petrus-oratorium.de

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