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Dank der vielen Förderer

Zehn Jahre Zisterzienserinnenkloster und -kirche in Helfta / Generalabt ehrt am Aufbau Beteiligte

Helfta. Rund 250 Gäste haben mit den Zisterzienserinnen am 21. November in Helfta die Weihe der Klosterkirche St. Marien vor zehn Jahren gefeiert. Das Fest war vom Dank gegenüber den vielen Menschen geprägt, die sich um den Wiederaufbau des Klosters verdient gemacht haben.

Mit einem festlichen Gottesdienst unter Leitung von Bischof emeritus Leo Nowak begingen die Zisterzienserinnen in Helfta die Weihe ihrer St.-Marien-Kirche vor zehn Jahren. Unter den Konzelebranten waren der Generalabt der Zisterzienser, Maurus Esteva, und der Präses-Abt aus Mehrerau, Anselm van der Linde.

Bei einem Fest anlässlich der Weihe der Klosterkirche St. Marien in Helfta ist das Engagement der im April verstorbenen Gründerin Mutter Assumpta Schenkl, ihrer Mitschwestern und der vielen Förderer des wieder erstandenen Zisterzienserinnenklosters gewürdigt worden. Zunächst aber erinnerte Bischof emeritus Leo Nowak, unter dessen Schirmherrschaft das Kloster wieder errichtet wurde, beim Festgottesdienst an den zentralen Auftrag der Helftaer Zisterzienserinnen und der Kirche überhaupt: Menschen neugierig zu machen für Christus und ihnen eine Antwort anzubieten auf ihre Fragen nach Gott und den Sinn des Lebens. Nowak nahm dabei ausdrücklich auf das Zweite Vatikanische Konzil Bezug, das die Kirche bewusst als Gemeinschaft aller Glaubenden und zwar aufgrund von Taufe und Firmung verstanden wissen wollte. Nowak erinnerte auch daran, dass das Konzil die Heilige Schrift als erste Quelle des christlichen Lebens vor Augen gestellt hat. Zudem verwies er auf die große Bedeutung der Liturgie - nach dem Vatikanum als Gottesdienst in der Volkssprache, bei dem der der Gemeinde zugewandte Priester mit den anderen Gläubigen eine heilige Gemeinschaft bildet und möglichst viele Gläubige unterschiedliche Dienste übernehmen. Gerade auch eine klösterliche Gemeinschaft wie die von Helfta, so der Altbischof, habe die Chance und den Auftrag, in diesem Sinne an der Erneuerung der Kirche mitzuwirken und immer wieder dazu einzuladen.

Priorin Assumpta Schenkl als Gründerin "unvergessen"

Die Weihe der Kirche 1999 sei ein Meilenstein bei der Wiederbesiedlung von Helfta gewesen, betonte Nowak. "Unvergessen" im Blick auf diesen Aufbruch sei die "ehrwürdige Gründeräbtissin Maria Assumpta". In einem Brief Bischof Gerhard Feiges, den Ordinariatsrat Thomas Kriesel verlas, würdigte dieser ebenfalls das "Charisma" der Gründerin. Feige verwies aber auch auf die Verdienste von Leo Nowak, der "mit dem ihm eigenen Gottvertrauen das scheinbar Unmögliche gewagt" habe. Nowak hatte sich Ende der 1990er Jahre als Bischof an die Spitze der Bemühungen um die Wiedergründung des Klosters gestellt und die verschiedenen Initiativen gebündelt.

Auch der Generalabt der Zisterzienser, Maurus Esteva, aus Rom lobte den inzwischen weit mehr als zehnjährigen Einsatz "der vielen Gläubigen in Deutschland", "die sich unermüdlich für dieses Werk eingesetzt haben". Mutter Assumpta habe "an dieses Projekt geglaubt" und sich der Herausforderung voll gestellt.

In Würdigung ihres vielfältigen, besonderen Engagements für die Wiedergründung nahm der Generalabt während der Feststunde fünf Geistliche in die Zisterzienserfamilie auf und zeichnete sie damit in besonderer Weise aus: Per Urkunde ernannte er Bischof em. Leo Nowak, dessen Beauftragten für das Kloster, Domkapitular in Ruhe Willi Kraning, sowie die Priester Dieter Tautz (langjähriger Pfarrer von Lutherstadt Eisleben, jetzt Klosterseelsorger), Horst Mittenentzwei, Halle, (Verein der Freunde des Klosters Helfta) und Josef Hochenauer, Durach (Initiativkreis Kloster Helfta), zu Zisterzienserfamiliaren.

Der Generalabt der Zisterzienser, Maurus Esteva (Dritter von links), und Priorin Mutter Agnes Fabianek ehrten fünf Geistliche, die sich besonders um den Wiederaufbau von Helfta verdient gemacht haben: Josef Hochenauer, Dieter Tautz, Horst Mittenentzwei, Willi Kraning, Bischof emeritus Leo Nowak.


Die Priorin des Klosters, Altäbtissin Mutter Agnes Fabianek, deutete die Anwesenheit des Generalabtes aus Rom, aber auch des Abtpräses der österreichischen Territorialabtei Wettingen- Mehrau, Anselm van der Linde, als Zeichen dafür, "dass der ganze Zisterzienserorden zum Kloster Helfta steht".

Ein Ort für Menschen unterschiedlicher Herkunft

Auch Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff erinnerte in einem Vortrag an die Gründeräbtissin Assumpta Schenkl: "Die bedeutende religiöse und kulturelle Tradition, fest verbunden mit den drei größten Mystikerinnen des Mittelalters, erlebte erst dank Äbtissin Assumpta Schenkl und ihren Schwestern wieder eine entsprechende Würdigung. Besonders freut mich", so Haseloff weiter, "dass Helfta heute nicht nur von Gläubigen angenommen wird, sondern als kulturelles und geistiges Zentrum fest in der Region verankert ist. Hier liegt auch die Zukunft von Kloster Helfta: als Ort der Begegnung von Menschen unterschiedlichster Herkunft, die einander auf der Suche nach dem Sinn des Lebens begegnen."

Einen detaillierten und zugleich heiteren Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre der Wiederbelebung des Klosters präsentierten drei der Zisterzienserinnen. Sie führten als Mechthild von Magdeburg, Gertrud die Große und Mechthild von Hackeborn sozusagen aus der Perspektive des Himmels und mit Augenzwinkern ein Gespräch über Kloster Helfta heute.

Von Eckhard Pohl

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